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Viertes Capitel.
was er gewesen ist, jedenfalls treten uns in dieser wenig ausgedehnten WVoh-
nung Spuren eines gebildeten Geistes reichlich entgegen und bezeugen, dass
der Besitzer ein Mann von Geschmack und beiher von Wohlhabenheit war.
Über den Plan (Fig. 160) nur ein paar Worte.
l Ostium; die zweiflügelige Hausthür lag unmittelbar an der Straße,
und zwar noch außerhalb der kleinen Eingänge in die mit 2 bezeichneten
Läden, welche also zum Hause gehören. Unmittelbar hinter derselben lag im
Ostium das oben Fig. 138 mitgetheilte, jetzt in das Museum geschaffte Mosaik
mit dem angeketteten Hunde und der Inschrift cave canem. Das Ostium steigt
nicht unbeträchtlich gegen das Atrium an und ist an seinem obern Ende mit
einer einfachen Mosaikschwelle geziert, während sich vor der untern eine
kleine Öffnung der aus dem Impluvium auf die Straße führenden Rinne, zum
Abfluss des zum Reinigen gebrauchten Wassers, befindet. 3 ist das Atrium
mit einfachem schwarzweißen Mosaikboden und einem Bandornament um das
marmorbekleidete Impluvium, hinter dem rechts von der Mitte ein hübsches
Puteal steht, welches freilich in der letzten Zeit nur zur Zierde diente, da
unter ihm die Cisterne durch eine Marmorplatte geschlossen ist, von dessen
einstmaligem Gebrauche aber die in den i11ner11 Rand eingeschliffenen Rillen
Zeugniss ablegen, welche von den Tauen herrühren, an denen man die Eimer
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160.
Plan der Casa del poeta tragico.
emporzog. Eine in den wesentlichen Theilen auf sicheren Elementen be-
ruhende Restauration dieses Atriums nebst dem Tablinum, der einen Ala und
den Fauces bietet Fig. 159. 4 Treppen: die Zweizahl derselben war wohl
nothwendig, weil die beiden Hälften des Oberstockes durch das Tablinum,
Welches höher War als die Seitenzimmer und über welchem sich vermuthlieh
kein oberes Zimmer befand, getrennt waren; 5 Zimmer des Atriensis, mit
Nische unter der Treppe; 6 verschiedene Wohn- und Schlafzimmer, unter
denen das erste links durch bessere Malereien und einen Mosaikfußboden aus-
gezeichnet ist; das zweite links, ursprünglich ein gut gemaltes Cubiculum mit
der Nische für das Bett rechts vom Eingang, ist später in eine Vorrathskammer