Volltext: Pompeji in seinen Gebäuden, Alterthümern und Kunstwerken

Campania felix, der Golf von Neapel etc. 
Meeresspiegels liegt. Von seinem Profil und den Niveauverhältnissen verschie- 
dener Hauptpunkte der Stadt wird die Skizze Fig. 2, aufgenommen von einem 
Punkte am Same, eine wenigstens allgemeine Vorstellung vermitteln können. 
d ÄX. . 
9x. 
a Schutthalclen;  triangulare;  
fGroßes 'l'h.ea.ter; g Amphitheater. 
Wie die natürliche Wasserstraße des Sarnus Pompeji mit den Binnen- 
landstädten verband, so war dasselbe, freilich erst später, erst als die römische 
Herrschaft sich über diese Gegend verbreitet hatte, durch die via Campana, 
eine jener gewaltigen Heerstraßen, welche man mit Recht die Adern des 
römischen Reiches genannt hat, und durch deren municipale Fortsetzungen 
mit mehren der umliegenden Städte und schließlich über Herculaneum, Neapel, 
Puteoli, Capua und die via Appia mit Rom verbunden. Diese großen römi- 
schen Heerstraßen, welche die Hauptstadt mit den entferntesten Grenzen des 
unermesslichen Reiches verbanden, über Berge und Thäler und Ströme weg- 
liefen, an vielen Orten, selbst in entfernten Provinzen nicht allein erkennbar 
erhalten, sondern fahrbar und wirklich befahren sind, waren der Gegenstand 
der eifrigsten Sorge der Machthaber Roms sowohl in den Zeiten der Republik 
Wie in denen des Kaiserreichs, und sind diejenigen Monumente, welche uns 
neben den gewaltigen, oft viele Meilen langen Aquaeducten den stärksten 
Begriff von der Größe des römischen Reichs und seiner Verwaltung zu 
geben geeignet sind. Ihre Construction, die sorgfältigste welche man für 
den Straßenbau überhaupt anwenden kann, besteht aus drei Lagen; das 
Fundament (statumen) wurde gebildet durch eine mächtige Lage größerer 
durch Mörtel verbundener Steine; die mittlere Lage (rudera) besteht aus 
Kies oder kleineren Steinen, auch Scherben und Sand, bestimmt, ein völlig 
ebenes" Niveau zu bilden und, in einander gearbeitet und festgewalzt wie unsere 
Chausseen, die oberste Lage, die eigentliche Fahrstraße zu tragen, welche aus 
großen, wohl in einander gefugten Steinplatten gebildet ist. Die so hergestellte 
Fahrstraße (agger) wurde in der Nähe von Städten zu beiden Seiten mit Fuß- 
Wegen (Trottoirs, margines) eingefaßt, welche sich bis zu 10" über das Niveau 
des Agger erheben Illld durch Prellsteine, die in mäßigen Entfemungen von 
einander angebracht sind, geschützt werden. Die Erhebung und Einfas- 
sung der Fußwege durch behauene Steine bildet gegen den Hachgewölbten 
Rücken des Agger die Rinnsteine oder Gossen, in welche das Wasser von der 
Fahl-Straße abfiießt, um durch eigene in mäßigen Zwischenräumen angebrachte 
Abzugsröhren unter den Trottoirs hindurch von der Straße ganz entfernt zu 
werdeIL In der Nähe Pompejis zeigt die Hauptstraße nicht drei, sondern nur 
zwei Lagen, die zweite und dritte, indem der felsige Untergrund die Errichtung 
eigener Substructionen (statumina) unnöthig machte. An der ganzen Länge 
der Hauptstraßen hin standen Meilenzeiger (milliaria), so wie seit Augustus 
stationeg und mansiones, Stationen und Einkehre für die von ihm organisirten
	        
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