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Drittes Capitel.
Die Municipien und Colonien folgten dem Beispiele der Hauptstadt,
wenn sie nicht, wie dies grade in Pompeji der Fall war (s. in der Erbauung
stehender Amphitheater der Hauptstadt vorangegangen waren. Wenngleich
in einem zum Theil sehr verjüngten Maßstab im Vergleich zum Colosseum,
sind daher an vielen Orten Amphitheater erbaut worden, deren Ruinen viel-
iach noch vorhanden sind 77), unter denen aber an Größe unser pompejanisches
Amphitheater mit seinen Durehmessern von 130 x 102 M. einen nicht ge-
ringen, an Erhaltung einen ziemlich hohen Rang einnimmt. Es ist schon
früher bemerkt, dass dasselbe, wie es sich äußerlich am leichtesten erkennen
ließ, zu den ersten Entdeckungen in Pompeji gehört; schon 1748 vom
26. Octoher bis zum 16. November deckte man mit 12 Arbeitern die summa
zählen konnte, aber auch
und berechnet hatte, dass
cavea so weit auf, dass man deren 40 Vomitorien
nichts mehr; nachdem man die Maße genommen
wenigstens 12,000 Menschen in demselben Platz gefunden haben mochten (in
Wahrheit mochte wohl für 20,000 Menschen Platz sein), verließ man diese
viel versprechende Ausgrabung gänzlich, und erst in den Jahren 1813 bis 1816
wurde dieselbe vollendet und das Gebäude in zum Theil Wenigstens ziem-
lich unversehrtem Zustande wieder an das 'I'ageslicht gebracht. Ein Blick auf
den kleinen Stadtplan vor S. 33 genügt, um über dessen Lage sich zu orien-
tiren. WVir finden es im östlichen Winkel der Stadt, und zwar so hart an die
Stadtmauer gelehnt, dass die äußere Platform auf der Höhe der dritten Cavea
nur um U5 des Gebäudes umlaufen kann, und auf dem Reste seines Umfangs