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Drittes Capitel.
inschrift besagt: O. Quinctius O. Valg. M Porcius M. duovir, des. dem:
tbeatrum tectum _fac. Zocar. eidemq. prob. Es haben also die Zweimänner
C. Quinctius Valgus und M. Porcius, welche uns noch als Begründer des
Amphitheaters wieder begegnen werden, auf Beschluss des Stadtraths den
Bau verdungen und nach seiner Vollendung approbirt. Die Inschrift genügt,
um ungefähr die Zeit des Baues zu bestimmen. Da wir nämlich aus einer
andern Inschrift wissen, dass eben dieser Valgus als Patron des Municipiums
Aeclanum bald nach dem Bundesgenossenkriege bei dem Wiederaufbau der
von Sulla zerstörten Mauern dieser Stadt witwirkte, so dürfen wir in ihm und
M. Porcius Häupter der sullanischen Veteranencolonie erkennen, welche nicht
allzu lange nach der Deduction derselben das bedeckte Theater und das Am-
phitheater bauten 74).
Die Bedachung konnte nur durch einen hölzernen Dachstuhl bewirkt sein,
da für ein Gewölbe die Umfassungsmauern zu schwach sind. Man hat auf
letzterer Reste kleiner Säulen sehen wollen, welche den Dachstuhl getragen
hätten. Doch muss diese Nachricht dringend bezweifelt werden; denn einen
so großen Dachstuhl zu tragen, waren wohl die sehr starken Seitenmauern,
nicht aber eine Säulenstellung im Stande. Wie Licht und Luft in den Raum
kam, wissen wir nicht.
Ans den der Bedachung halber nothwendigen, den ganzen Bau viereckig
umschließenden Mauern ergiebt sich eine Form, Welche von der gewöhnlichen,
Fig-
Plan des kleinen Theaters
(Norden oben)
der Rundung der Sitzreihen entsprechenden, abweicht:
gradlinig, hinten sowohl als an den Seiten, wo die Flügel
der Abschluss ist
der Sitzreihen der-