Volltext: Pompeji in seinen Gebäuden, Alterthümern und Kunstwerken

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Drittes Capitel. 
in die Crypta C zurück, in die man durch die Eingänge ee gelangt, und welche 
durch Fenster f von dem Hofe aus ihr Licht empfing. In den Marmorschwellen 
einiger von diesen Fenstern sind die Löcher für die Angeln erhalten. 
Auf die Rückseite der SäulenhalleöHnete sich eine große halbrunde, ohne 
Zweifel iiberwölbte Nische, mit zwei Backsteinpfeilern im Eingang. Sie musste 
das Dach der Säulenhalle weit überragen, so dass ihre Front, deren Marmor- 
bekleidung, wie aus den Fragmenten hervorgeht, giebelartig gebildet war, nur 
aus der Vorderporticus und den Anfängen der Seitenporticus sichtbar war. 
Hier steht eine große Statuenbasis g, und man fand daselbst im Jahre 1818 
eine Statue ohne Kopf, mit einem reich verzierten Fiillhorn im linken Arm; 
das Gewand war bemalt und die Verhramung vergoldet 61)  Ohne Zweifel mit 
Recht hat man in ihr die Concordia Augusta erkannt; sie trug vermuthlich 
 
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die Ziige der Livia. In den beiden Nischen neben der Basis werden die Sta- 
tuen anderer Mitglieder des Kaiserhauses, vermuthlich des Tiberius und seines 
Sohnes, des jüngern Drusus, gestanden haben. So hatte diese Nische für unser 
Gebäude dieselbe Bedeutung, wie die Capelle g (F ig. 71) fiir das Macellum: sie 
gab dem für praktische Zwecke bestimmten Bau eine religiöse Weihe und stellte 
ihn unter den Schutz der kaiserlichen Familie. Die Bestimmung der kleineren 
Nischen zu beiden Seiten b k ist so wenig auszumachen, wie die Verwendung 
bestimmt werden kann, welche die beiden unregelmäßigen, durch zwei Fenster 
aus dem Säulenumgang und vier aus der Crypta erleuchteten Räume ii zu den 
Seiten der großen Nische gefunden haben; sie waren bei Anlage der Haupt- 
raume übrig geblieben, und man legte so wenig Werth auf sie, dass man ihnen 
nicht einmal Thüren gab: es mögen hier irgend welche Gegenstände aufbewahrt 
worden sein. Hinter der großen Nische, also im Hintergrunde der Crypta und 
des ganzen Baus, steht (jetzt in einem Gypsabguss; s. Fig. 77) die Statue der 
Stifterin in einer viereckigen Nische k. Rechts von derselben ist eine Thür Z, 
welche sich auf einen über Stufen und eine geneigte Ebene abwärts auf die 
Straße führenden Gang öffnet. Um mit dieser die Symmetrie herzustellen, ist
	        
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