Volltext: Pompeji in seinen Gebäuden, Alterthümern und Kunstwerken

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Drittes Oapitel. 
Mit Unrecht hat man v als Küche bezeichnet; denn erstens war die Küche 
zweifellos in q, zweitens ist die in v befindliche Aufmanerung kein Herd, son- 
dern ein Wasserbassin. 
Die diesem Abschnitt vorgeheftete Tafel bietet eine Ansicht der Ruinen 
im gegenwärtigen ZüSW-Hde; der Standpunkt ist gleich innerhalb des Haupt- 
einganges; die vorstehende Abbildung (Fig. 59) ist eine Probe der etwas 
schwerfälligen und jetzt stark beschädigten Stuccoreliefe von den Außenwän- 
den des s. g. Purgatoriums, welche weiß auf blauem Grunde Standen, Dies 
Relief befindet sich an der rechten Nebenseite, ein ähnliches, in dem nur der 
Mars voran ist, links; Vorn neben dem Eingange sind aegyptisirende Figuren 
angebracht. Auf den Stil des Tempels sowohl im Architektonischen wie im 
Decorativen wird im artistischen Theil zurückzukommen sein. 
Tempel des J uppiter, der Juno und 
der Minßrvri 
Aesculaptempcl) 
Dies Tempelchen (XIII auf dem Plan) liegt, östlich vom Isistempel und von 
demselben durch den Zugang zum großen Theater getrennt, an der Ecke der Sta- 
bianer- und der Isisstraße, mit Eingang von ersterer; Fig. 60 giebt den Plan. Zu- 
F-g  lräclritl an der Straße liegt 
 .  eine eine,  M. tie e 
  Halle  von den zwei 
w;  o  Säulen, welche im- Dach 
l 4 ,  stützten, _sind die ge- 
I-  (eapitell erhalten: auf sie 
  mündete rechts ein klei- 
.;___.i.iiliißi-ßm nes Gemach (des aedi- 
Figßl). Plan des Tempels des Juppiter, derJunouder Minerva was  Auf dem 5,53 M_ 
llxorden oben)"  tiefen 'I'empclh0f(2), un- 
mittelbar vor der in der ganzen Breite des Raumes zum Heiligthum hinauf- 
führenden 'I'reppe, steht, mit seiner Schmalseite dem Tempel zugewandt, der 
Hauptaltar  welchen als ein gut gearheitetes Stück, von dem im artistischen 
Theile noch ein Mal die Rede sein wird, die Abbildung läig. 63 zeigt. Die 
Treppe (tief 2,78  besteht aus neun Stufen; die Vorhalle (4) muss vier 
Säulen in der Front, eine zu jeder Seite gehabt haben; der Boden der Cella 
(5) war mit jetzt verschwundenem Ziegelmosaik belegt; das Piedestal für das 
'l'empelbild oder die Tempelbilder (6) steht, in geringen Resten erhalten, an 
der Hinterwand. 
Offenbar haben wir hier nicht etwa mit einer schon bei der Gründung 
der Stadt vorgesehenen Anlage zu thun, sondern der Platz für den Tempel ist 
erst in relativ später Zeit von den Privathäusern abgenommen worden. Und 
damit stimmt der ganze Charakter des Baues. Das Mauerwerk besteht aus 
kleinen Lavastiicken und ist auf den Innenwändeli und auf der Außenseite
	        
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