Volltext: Pompeji in seinen Gebäuden, Alterthümern und Kunstwerken

Drittes Capitel. 
Fig" 
gewonnen wurde, dessen Name von der Bezeichnung der seitlichen Säulen- 
hallen als nPterona (Flügel) herstammt. Es ist von selbst einleuchtend, dass der 
Peripteraltempel mindestens sechs Säulen in der Front haben musste, während 
die gestreckte Figur der Cella es mit sich bringt, dass an den Langseiten die 
doppelte Zahl der Säulen (die Ecksäulen mitgezählt) stehn musste, was indes- 
sen dahin abgewandelt erscheint, dass dieselben der Regel nach in ungrader 
Zahl errichtet wurden, dass ihrer also, abgesehn von manchen bedeutenderen 
Schwankungen. an den Langseiten entweder eine mehr oder (seltener) eine 
weniger, als die Doppelzahl der Frcntsäulen standen. Die so gewonnene Säu- 
lenhalle diente aber nicht, wie man nach Vitruv annehmen könnte, als Um- 
gang für Menschen oder gar als Zufluchtsort bei plötzlichem Regen; einen so 
äußerlichen Zweck verband man nicht mit der Anlage der Heiligthümer; viel- 
mehr diente die rings umlaufende Säulenhalle wie die Vorhalle des Prostylos 
hauptsächlich zur Aufstellung von Weihgeschenken, weswegen die Intercc- 
lumnien (der Raum zwischen den Säulen) vergittert und nicht selten auch die 
Säulen mit der Langwand der Cella wie folgt: 
Fig  
durch leichte und niedrige Schranken verbunden wurden, wodurch ein Kranz 
von Capellen um den Haupttempel entstand. Noch sei bemerkt, dass das von 
der Säulenhalle umgebene Tempelhaus entweder die Form des einfachen oder 
(wie in Fig. 37) doppelten Antentempels oder auch des Prostylos und Amphi- 
prostylos haben konnte. Diese letzte Form stellt die höchste Vollendung des 
Peripteros dar; wenn in ihr alwer, wie das bei dem Parthenon der Fall ist, die 
Vorhalle anstatt von nur 4 von 6 Säulen in der Front gebildet wurde, so musste 
der äußere Säulenumgang auf die Zahl von 8 Säulen anwachsen, denen 17 an 
den Langseiten entsprachen. Eine in Griechenland höchst seltene Nebenforrn 
ist die des vPseudoperipterosa (scheinbaren Peripteros), bei der die thatsächlich 
den Tempel umgebende Sänlenhalle an den Langseiten nur durch Halbsäulen 
vertreten wurde, welche aus der Cellamauer vorsprangen. Wurde dagegen der 
freie Säulenumgang verdoppelt, 
Fig. 39. 
Dipteros.
	        
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