Volltext: Kunst und Handwerk in Japan (Bd. 1)

Kunst 
Handwerk 
Japan, 
des Gebäudes ist nicht auf schlichte Zimmermannsarbeit von äufserster 
Sauberkeit beschränkt, sondern mit Schnitzereien geschmückt, ver- 
goldet, lackirt und bemalt. Metallbeschlag findet ausgedehnteste An- 
wendung. Nicht nur der Zierde halber, sondern um die Quer- 
schnitte der Bauhölzer gegen das Eindringen der Feuchtigkeit zu 
schützen, steckt man die Füfse der Säulen und die Balkenköpfe in 
bronzene Kapseln; um der Verbindung der Hölzer gröfsere Festigkeit 
zu geben, beschlägt man die Ecken der Rahmenhölzer von Fülltafeln 
und Thüren, die Kreuzungen der Balken von Felderdecken mit Bronzen, 
deren schöne getriebene oder gemeifselte Zierrathen zur Pracht des 
Baues wesentlich beitragen. Bronzene Nägel, deren Köpfe zierliche 
Rosetten oder fürstliche Wappen tragen, dienen zur Befestigung des 
Metallbeschlages und auf den Firsten der Dächer klingt der metallene 
Schmuck in bronzenen Drachen oder mächtigen aufgerichteten Fisch- 
gestalten aus. 
 Der architectonisch bedeutsamste Theil der Bauten dieses Stiles 
sind ihre in den mannigfachsten und reichsten" Formen geschwungenen 
Dächer, gleichviel 0b diese Dächer Thorwege in den Tempelmauern, 
vielgeschossige Pagoden, Glockenstühle, Brunnenbecken oder die 
 eigentlichen Tempel 
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Balkendecke des Hondo von O-baku-san im Uji-Thale. In Welten Abstanden 
gepflanzt, eine Holz- 
decke tragen; knieförmige Consolen, Welche wie kurze Aeste von den 
Häuptern der Säulen oder der Pfeiler entspringen, bilden das Lager 
fiir die frei liegenden Deckenbalken und Spannriegel, über denen die 
Bretterverschalung des Daches vom Firstbalken herabschwebend sicht- 
bar wird. Bisweilen erheben sich auf den Spannriegeln noch kurze 
Säulen, über deren Consolenköpfen wieder Längsbalken liegen, die
	        
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