Steinerncs Brunnenbecken im Tempelhof von Shiba, überdacht von einem Ziegeldache auf zehn
monolithen, mit farbigen und goldenen Draperien bemalten Pfeilern.
Die
Baukunst
im
Dienste
des
Cultus.
Wei Religionen, der Shintöismus und der Buddhismus, boten
Z sich von Alters her dem Japaner zur Befriedigung seiner reli-
giösen Bedürfnisse. Bis in die neueste Zeit haben beide im All-
gemeinen friedlich neben einander gewirkt, obwohl sie von grund-
sätzlich verschiedenen Auffassungen der Gottheit und der Welt aus-
gehen und jede ihre eigenen Cultformen sich gestaltet hat.
Neben ihnen hat die Lehre des Koshi Confucius durch
ihren Zusammenhang mit der klassischen Bildung Alt-Chinas das reli-
giöse und sittliche Leben der literarisch gebildeten Schichten der japa-
nischen Bevölkerung tiefgehend beeinflufst.
Die Lehre des Shintö d. h. des YVeges der Götter ist
mit der Urgeschichte des japanischen Volkes eng verknüpft. Schon
in seinen Anfängen scheint er wesentlich ein Ahnenkult gewesen zu
sein und auch die Anbetung der Sonne als allbelebende Gottheit zeigt
sich mit ihrer Verehrung als Ahnfrau des Kaisergeschlechtes Ver-
schmelzen. Als Schöpfer japans, des ersterschaffenen Landes, Wirkt
eine Reihe von Göttern, welche man als Versinnlichungen verschie-
dener Stufen der Schöpfung gedeutet hat. Ihnen entstammt das Gott-
menschenpaar Isanämi und Isanzighi, aus deren Verbindung eine An-