Kunst
und
Handwerk
Japan.
Schaft europäischer Bräuche und Einrichtungen bald die letzten Er-
innerungen an die Burgen des mittelalterlichen Japan ausgelöscht haben
werden. Schon jetzt, nachdem noch nicht zwei Jahrzehnte verflossen,
sind die meisten alten Slzzäßo verschwunden. Nur von Wenigen ragen
noch als Zeugen der alten Zeit auf ihren kyklopischen Felsenmauern
die mit Schiefsscharten versehenen, schwerbedachten, an den Ecken
zu Thürmen erhöhten Mauerwarten empor, hinter denen die Dächer
der Behausungen des Schlofsherrn, seiner Beamten und seines kriege-
rischen Gefolges aus dem Schatten uralter Bäume hervorlugen, über-
ragt von einem oder mehreren vielgeschossigen Hauptthürmen, deren
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Festes Schlofs von Kanje. Links über dem Ausfallthor die Banner und hohen Dächern Vieler
dem in fünf Ge-
schossen aufsteigenden Mittelthurm des Schlosses von Nagoya, in
welchem die Fürsten von Owari Haus hielten, prangen noch heute
die beiden im Jahre 1610 von Kato Kiyomasa, einem der Helden
des letzten Eroberungszuges der Japaner nach Korea, aufgerichteten
riesigen Fische in goldenem Glanze. Einer dieser Slmckzlkoko der
Volksmeinung nach aus purem Golde war 1873 auf der Wiener Welt-
ausstellung zu sehen, ging auf der Rückreise mit dem Dampfer „Nil"
verloren, wurde aber Wieder aufgefischt und glücklich Wieder auf den
First des Schlofsthurmes von Nagoya befördert.
Dieses im Jahre 1610 auf Befehl des Shogun Jyeyasu von
zwanzig seiner grofsen Lehensfürsten für einen seiner Söhne, den
Ahnherrn der Fürsten von Owari, erbaute Skiro ist eine der wenigen,
in den wesentlichen Theilen erhaltenen alten Daimio-Burgen. Als eines
der schönsten Denkmäler jener erstaunlich rasch verschwindenden
feudalen Herrlichkeit gilt daneben das von Kato Kiyomasa erbaute
Slzzäßo von Kumamoto, der früheren Hauptstadt der Fürsten von Higo.