Die
Wohnung
der Japaner.
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deren Darstellungen von einer Fusmßza auf die anstofsende über-
gehen.
Zwischen dem die obere Laufrinne der Schiebewände enthal-
tenden Xanzozlßalken und der gedielten Decke der Zimmer zieht sich
eine Art Fries über den Wänden hin. Um der Luft freien Durchzug
zu gestatten, ist dieser Fries oft mit Remzma genannten hölzernen Füll-
tafeln ausgesetzt, deren Durchbrechungen bald als vollrundes Schnitz-
werk ausgearbeitet, bald nur in der Art von Schattenrissen aus Füll-
brettern gesägt sind. Den für die Verzierung dieser Ranzma geigneten
Motiven haben japanische Künstler besondere Bücher gewidmet. Han-
delt es sich um einen durch Aussägen einer Holztafel herzustellenden
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Ramma mit einer Holzfüllung, in welcher die über schäumenden Wellen
ausgesägt sind. Bei auffallendem Licht erscheint die Zeichnung dunkel,
dunkelem Grund.
aufgehende Sonne und ein Kranich
bei durchfallendem Licht hell_ auf
Schattenrifs, so ist das Motiv, wenn es klar bleiben soll, natürlich in
gröfster Einfachheit wiederzugeben und zu berücksichtigen, dafs die
ausgesägten Einzelheiten der Darstellung durch feste Stege von einander
gesondert werden, damit der Zusammenhang der Holzplatte nirgend durch
zu grofse Löcher unterbrochen werde. Als Motive sind vor anderen be-
liebt das Bild eines Kranichs, der über schäumenden Wellen fliegt,
Schmetterlingsschwärme, Fohovögel mit langnachflatterndem Schwanze,
Kranichilüge in langgestrecktem Zuge, ein fliegender Kukuk neben dem
umwölkten Mond, Kiefern nebst blühenden Mumesträuchen und be-
schneiten Bambusen, über denen die Sonne des neuen Jahres hinter
Wolken aufsteigt. Wie geschickt der japanische Künstler ein für die
gestreckte Friesform der Ramma geeignetes Landschaftsmotiv zu be-
nutzen weifs, zeigt unter Anderem ein Schnitzwerk, welches Morse in
der Stadt Yatsushiro sah. Dasselbe zeigte eine ländliche, über schilf-
bewachsene Felder fortgeführte Wasserleitung aus Röhren von ge-
spaltenem Bambus, welche von knorrigen alten Stämmen und gabelig
zusammengebundenen Rohrstäben gestützt, das Wasser leiten und über
das Feld ergiefsen. Auch zum Fries geordnete Geräthe, so die von