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Kunst
und
Handwerk
Japan.
blumen ihrer Zuschauer hervorzauberten, oder eine lustige Zechgesell-
schaft mit rasch wechselnden Augenblicksbildern humoristischen oder
erotischen Inhaltes ergötzten.
Hokusai's begabtester Schüler, Uwoya Hokkei, gab sieben
Jahre nach dem Erscheinen des ersten Bandes der Mangwa seines
Meisters ein ähnliches Skizzenbuch, die Hokkez" mangwa, heraus.
Auch andere von H0kusai's Schülern veröffentlichten Werke
ihres Pinsels in der Form jenes ungeordneten, alle darstellbaren
Gegenstände umfassenden Skizzenbuches, mit welchem ihr Meister
seinen höchsten Wurf gethan hatte. S0 besitzen wir eine Mangwa
unter dem Namen des Hoku-un ein Hokn-jfn gwafn, ein Hokn-nzez
gwqfn, ein Yanagawa gwqfn, letzteres i. 1821 von Hokusafs
Schwiegersohn Yanagawa Shigenobu herausgegeben, und auch die
jüngeren Meister Isai und Shofu Kiosai haben die gleiche Form für
die Veröffentlichung eines Theiles der Werke ihres Pinsels gewählt.
Um die Zeit, als Hokusai in der Fülle seines Schaffens stand,
tritt auch für die ein halbes Jahrhundert früher durch Takahara Shun-
chosai begründete, seitdem aber nur durch Künstler unteren Ranges
gepflegte Specialität der malerischen Reisebeschreibungen in Hasegawa
Settan ein bedeutender Künstler ein. In Yedo lebend, hat er die
schönsten Punkte der Shogunen-Hauptstadt und ihre öffentlichen Feste
in dem zobändigen 1., Yedo Mezlvko dzn-jzä" (1832-36), dem dreibändi-
gen "Yedo Yfuran nana-goyo-zni" (1837) und dem fünfbändigen T010
Sazjzki" (1839) gleich lebensvoll geschildert, wie Shunchosai seiner
Zeit die Hauptstadt des Mikado.
Unter den übrigen Zeitgenossen HokusaTs erhält Utagawa Toy 0-
kuni, auch unter dem Namen Ichi-yo-sai thätig, noch durch das erste
Viertel des 19. Jahrhunderts die Ueberlieferungen der Blüthezeit des
Farbendruckes lebendig. Ein grofser Theil seines Werkes besteht in
Illustrationen der Romane Kiöden's, Bakin's und anderer Schriftsteller
seiner Zeit; auch gab er ein geschätztes Album in der Art der Mangwa
des Hokusai unter dem Titel T oyoknni T oslzidama fudä heraus.
Sein Schüler Kunisada, welcher noch eine Reihe von Pinsel-
namen und v. 1844 an denjenigen des zweiten Toyokuni führte,
illustrirte gleichfalls zahllose Hefte der modischen Romane und gab
mehrere Farbendruckfolgen von Schauspielerbildnissen und Bühnen-
charakteren heraus, u. A. i. 1827 das zweibändige "Nalsu no Fuji",
1829 das "Santa Yakuslza Suzko den", 1'833 mit zwei Stöcken ge-
druckte Theaterscenen „Haz'kaz' kzjzn den."
KunisadaJs Mitschüler Kuniyoshi schlofs sich der Weise seines
Meisters Toyokuni noch enger an. Aufser zahlreichen, auf das Theater
bezüglichen Einzelblättern widmete er umfangreiche Farbendruckfolgen