Der Holzschnitt
I9. Jahrhundert.
Werk
Das
des
Hokusai.
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gen. Den Beschlufs macht der gern gesehene Hahn auf der Trommel,
das chinesische Sinnbild guter Regierung.
Im letzten Heft hat der Künstler die Fesseln vollends abgestreift,
welchen er bis dahin sich unterworfen hatte, und freier, höchstens
noch durch die stark überhöhte Form eines Bildfeldes beeinflufst,
folgt sein Pinsel, wie in seiner Mangwa, allen Augenblicksbildern,
welche seine leichtbewegliche Phantasie ihm vorgaukelt.
Iiast gleichzeitig mit dem Banskoku dzu ko ist das dritte kunst-
gewerbliche Musterbuch Hokusafs entstanden, das Sko-skoku Eäon
Katsuskzka Slzm Hzäzagala, aus dem in späteren Ausgaben kurzweg
H0kusaz' Slzin Hmagata geworden ist. Der Künstler, Welcher sich bei
dieser Gelegenheit Gwa-Kio Ro-jin Man nennt, bietet hier Zimmer-
leuten und Holzschnitzern Entwürfe für die Erbauung von Tempeln
und ihre Ausstattung mit allerlei Bildwerk in herkömmlicher Art.
Päonien und mit einer durchbrochenen Kugel spielende chinesische Löwen; Entwurf für eine geschützte
Fülltafcl zwischen den Consolen eines Tempeldaches. Aus dem Shin hinagata des Hokusai.
Die Reihe der Bilder beginnt mit einem Herrn in vornehmer
Tracht, an der Seite ein Langschwert in einer Scheide von Fell, denn
solche Auszeichnung gebührt dem Oberen der Zimmerleute, welcher
nicht als schlichter Handwerker, sondern wegen seiner Arbeit
für den Tempelbau als ein Wesen höherer Ordnung „B0k0 220 Kami"
angesehen wird. Ihm zur Seite sind seine drei wichtigsten Werkzeuge,
das Winkelmafs, der Hobel und die aus einer wellenartig verzierten
Hülse mit schwarzer Farbe abgewickelte Schnur des Lothes darge-
stellt. Zimmerleute in adeliger Tracht mit Schauwerkzeugen, ähnlich
denen, welche bei unseren Innungen vor Zeiten üblich waren, folgen
neben Anleitungen zur geometrischen Construction wesentlicher Bau-
theile. Dann ein angeblich nach altem Brauch angelegter Gebetplatz
mit vier untereinander verbundenen Galgenthoren; ein Tempel beson-
derer Art, in welchem die Bauweise eines vornehmen Etagenschiffes
altchinesischer Art anklingen soll, und drei mit den Anfängen der
Baukunst verknüpfte Gestalten der Shinto-Mythen. Andere Darstel-