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Kunst
und
Japan.
Handwerk
ungeheuerliche Vierfüfser,
senem Rückenschilde.
endlich
eine
Schildkröte
mit
felsbewach-
Der Titel des dritten Bandes ist auf einer von zwei hockenden
Bübchen gestützten Tafel in grofsen, verwitterten Buchstaben zu lesen.
Ihm folgen Bishamon mit der Lanze und der kleinen Pagode und
ähnliche, den Kriegern hilfbereite Götter. Zwei andere Gottheiten,
Ukenzoclzz" 120 Kamz, der Reisgott, Reisgarben auf der Schulter und
von seinem Fuchse begleitet, und die schöne T akzäzzlezz, an Gestalt der
ebenfalls oft einen Schlüssel haltenden und von einem Fuchs begleiteten
Glücksgöttin Benten ähnlich, welche den Shinto-Bekennern nur als eine
andere Erscheinungsform des Reisgottes gilt, leiten zum Reisbau, dem
fünf Seiten gewidmet sind. Ein Vergleich dieser lebensvoll bewegten
Pflüger, Säer, Schnitter, Drescher und Sackträger mit den gleicher
Arbeit obliegenden Menschen in dem ein Jahrhundert älteren Ehon
sha ho fukuro des Tachibana Morikuni zeigt recht deutlich die
befreiende Bedeutung H 0k.usai's, läfst aber zugleich erkennen,
warum des älteren Meisters Vorbilder von den japanischen Kunst-
handwerkern bis auf unsere Tage weit häufiger nachgebildet wurden,
als diejenigen des künstlerisch weit bedeutenderen Hokusai. Zu
ihrer frischen, die Bewegung des Lebens im Fluge erhaschenden
Zeichnung fordern die Gestalten Hokusai's eine ganz andere künst-
lerische Kraft und Anspannung auch von ihren Nachahmern, als
jene mehr schematischen Darstellungen aus den Kinderjahren der
neuen Ukio-ye-riu. Da Reissäcke dienen, den Kampfplatz der berufs-
rnäfsigen Ringer zu umgrenzen, ist es vom Reisbau zu den Ringern
nicht weit, und nicht minder nah liegt jener bäuerische Erndtetanz, in
welchem die Tänzer das Hüpfen und Flattern der die reifen Reisfelder
umschwirrenden Sperlinge darstellen. Dank diesen Ideenverbindungen
zeigt uns der Meister gleich noch achtzehn Paare schulgerechter Ringer
und dreiunddreifsig Suzuane-odorz-Tänzer, die in den drolligsten Sprün-
gen es den lustigsten Sperlingen gleich zu thun suchen. Noch einige
Seiten mit Eingängen zu Bergwerks-Stollen, mit Erz pickenden Bergleuten
und Goldwäschern, einige Zweig- und Blattstudien, ein Versuch, den
urehrwürdigen Gestalten zweier mythischen Chinesenkaiser Fuhi's, des
Entdeckers der Metalle, des Erfinders der Baukunst, des ersten und wie ein
Moses mit hörnerartigen Schädelauswüchsen abgebildeten Gesetzgebers
des Reiches der Mitte, und Shinnds, des Erfinders der Arzneikunde,
in gröfseren Darstellungen gerecht zu werden dann ist's genug des
trockenen Tones, nun ziehen sie wieder alle heran, jene wunderlichen
Heiligen der Tao-Lehre, wie sie als Herren der Elemente über Fluthen
wandeln und durch Flammen schreiten, auf Gänsen und Kranichen
durch die Lüfte fliegen, auf Hirschen und Schildkröten reiten, jene be-