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und
Kunst
Handwerk
Japan,
des Tori-yama Seki-yen Toyo-fusa, ein Sammelwerk von Skizzen
verschiedenen Inhalts in Farbendrucken unter dem Titel T orzyama
Sekzjlen gwafu i. 1774, ein illustrirtes Legendenbuch, Gwa-jikzlken,
i. j. 1777 und ein in Schwarz und Grau gedruckter Band mit Ge-
spenstern, Zokkzz-hzkzkßäz] i. J. 1779.
Einer der Schüler dieses Meisters war Kitagawa Uta-maro,
welcher vom Stil der Kano-Schule zur volksthümlichen Weise der
Katsugawa-Schule übertrat, sich zu einem der fruchtbarsten und an-
ziehendsten Farbendruckkünstler aufschwang und seine Art auf mehrere
Schüler vererbte, von denen die in unserem Jahrhundert thätigen,
Utamaro der Zweite und Kitagawa Shunsei die bekanntesten
sind. Eines der schönsten Werke des ersten Utamaro sind seine
um 1800 unter dem Titel Momo clzzklori Kzbka awasä erschienenen
Vogelbilder mit komischen Versen. Anderson rühmt dieselben als
bewundernswerthe Muster des Holzfarbendruckes in Verbindung mit dem
Blindplattendruck. Ein anderes werthvolles Beispiel seiner Weise ist
das 1804 erschienene jahrbuch des Courtisanen-Viertels Seirb Nenjizl
gzbji.
Yeishi, dessen Farbendruckbilder schöner Frauen zwischen 1795
und r8o5 erschienen, gehörte ursprünglich der Kano-Schule an. Gonse
findet, er habe die japanische Frau in ihrer raffinirtesten Eleganz, mit
der Farbenfrische blühender Gärten dargestellt.
Dieser Blütezeit des japanischen Holzfarbendruckes gehört noch
der in der Periode Bzmkwa (1804-1818) als 69jähriger gestorbene
Utagawa Toyo -haru, der Gründer der nach ihm benannten Abart
der volksthümlichen Schule an. Er selbst hat nur wenige Werke hinter-
lassen; desto fruchtbarer aber waren seine Schüler: der 1828 gestorbene
Utagawa Toyo -hiro, welcher viele Novellen des Vielschreibers Bakin
illustrirt hat, und der Lehrmeister des im zweiten Viertel unseres jahr-
hunderts schaffenden Landschaftszeichners Hiroshige war; ferner der
im selben Jahre als Sechsundfünfziger gestorbene Utagawa Toyo-
kuni, einer der allerbekanntesten Farbendruckkünstler seiner Zeit und
seinerseits Lehrer des Utagawa Kuniyoshi und des Utagawa
Kunisada, welche beide neben Hiroshige äufserst zahlreiche Farben-
drucke schufen, aber wie dieser unfähig Waren, dem fortschreitenden
Verfall ihrer Kunst Einhalt zu thun.
Gegen Ende der achtziger Jahre begannen die Zeichner für den
Holzschnitt sich einer neuen Aufgabe, der Illustration von Reisehand-
Büchern zu bemächtigen. Wohl waren während des seit Moronobu's Auf-
treten verflossenen Jahrhunderts mancherlei Einzelblätter und Bücher
mit landschaftlichen Ansichten erschienen, aber erst jetzt gestalteten sie
sich zu der typischen Form einer malerischen Reisebeschreibung, dem