Holzschnitt.
Der
Nishigawa Sukenobu.
Farbendrucke.
Erste
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zu seiner Befreiung nahenden Priester zu leben scheinen. Mit Vorliebe
wählt Sukenobu seine Illustrationen aus den Schicksalen berühmter Lie-
benden; die landschaftlichen Hintergründe weifs er mit Geschick anzu-
ordnen. Auch die Spuren seines Wirkens lassen sich im Kunsthand-
werk bis auf unsere Zeit, vorzugsweise auf den Stichblättern nach-
weisen. Die Hamburgische Sammlung besitzt u. A. ein von Koreyoshi
Toyoki sehr schön ciselirtes, eisernes Stichblatt, welches nach dem hier
wiedergegebenen Bilde mit der Geschichte des verbannten Jasuyori
ausgeführt ist. Ein Anhang des Elzon yamato lfzjz" enthält eine Ab-
handlung über die Malerkunst.
Unter Nishigawa Sukenobu's, der Frauenwelt vorzugsweise
gewidmeten Werken ist sein frühestes Buch "Haku-zzin joro slzzha
sadamä" v. 1723 mit Darstellungen der Frauen aller Stände, das i.
1736 erschienene „Eläon T ama Kadzura," welches den Beschäftigungen
der Frauen gewidmet ist, und ein diesem ähnliches Werk v. j. 1741
unter dem Titel: „ E6012 Chiomz" Gusa" zu nennen.
Weniger selbstschöpferisch, aber als Sammler und Herausgeber
von Skizzen nach Gemälden der alten Meister China's und Japan's
vielfach thätig, War Ooka Shunboku, ein Lehrling der Kano-Schule,
von ergänzendern Einflufs neben seinen Zeitgenossen Morikuni und Suke-
nobu. Er starb als 84jähriger zwischen den Jahren 1757 und 1764.
Vier seiner Sammelwerke in je 6 Bänden enthalten ausschliefslich
Holzschnitte nach berühmten Bildern; das erste derselben, Gwa-ski
Kwaz-gßo erschien i. J. 1707, das bekannteste Ekon te-Kagamz" 1720,
das Gwa-ko senr-an 1740 und das Wa-kan mezllzzlsu gwa-yen 1749.
Während die genannten und andere Maler ihrer Richtung den
Holzschnitt künstlerisch beleben, sich aber auf seine technische An-
wendung für den Schwarzdruck beschränken, regt ihr Zeitgenosse To rii
Kiyonobu (1688-4736), den wir schon als den Begründer der thea-
tralischen Abzweigung der neuen Ukio-ye riu kennen gelernt haben,
den mehrfarbigen Abdruck der nach seinen Zeichnungen geschnittenen
Holzstöcke an. Als erste Buntdrucke gelten seine in Yeddo ausge-
gebenen Einzelblätter mit den Bildnissen der hauptstädtischen Bühnen-
sterne und der Modeschönheiten, "Bzjin", in ihren reichen nur für sie
geschaffenen Trachten. jedoch sind er und sein in gleicher Richtung
thätiger Zeitgenosse Okumura Masanobu, des Letzteren unmittel-
barer Nachfolger Torii Kiyomasu und dessen Sohn Torii Kiyo-
midsu noch weit davon entfernt, in der Fülle und Mannigfaltigkeit
der Farben mit den Webern, Färbern und Stickern jener Gewänder
wetteifern zu können. Die Palette ihrer Farbendrucke ist noch eine
sehr einfache. Ein blasses Grün oder Blau und ein helles Roth, denen
bisweilen ein trübes Gelb oder Violett hinzutreten, herrschen anfänglich