236
Kunst und
Japan.
Handwerk
Eine Reihe ähnlicher Motivensammlungen für Künstler und Hand-
werker trägt den Namen des Nishigawa Sukenobu, eines i. 1671
in Kioto geborenen, später in Osaka ansässigen Zeitgenossen des Mori-
kuni. Sukenobu, welchen Einige als Schüler des Kano-Malers Yeino,
andere für die T osa-Schule in Anspruch nehmen, wandte sich der neu-
belebten Ukzjilo-Schule zu und schilderte mit Vorliebe das Leben der
jungen Mädchen. Er stellt diese mit zarten Zügen, von gutmüthigem,
unschuldigem Ausdruck dar und hält sich dabei ebenso frei von jener
gestaltlosen Leere, welche dem Schönheitsideal der meisten älteren
Meister entsprach, wie von den bühnengerechten Uebertreibungen und
Verzerrungen, welche in den Frauenbildern der jüngeren Ukiyo-Meister
auffallen. Aber seine allerliebsten kleinen Muster japanischen Mädchen-
thums sind doch ohne persönliches Leben und erinnern, wie Anderson
bemerkt, gar zu sehr an die hübschen, seelenlosen Frauen in den euro-
päischen Modebildern. Eines von Sukenobu's Hauptwerken ist das
im Jahre 1742 erschienene Ekoaz Yamato Hzjz; eine dem Ehon shaho
fukuro des Morikuni nahestehende Motiven-Sammlung, Welche mit
Landschaftsbildern, zumeist von alten Dichtern besungenen, anhebt;
Weiter reichbewegte Gruppen von Pferden, Rindern und Affen, sowie
Scenen aus dem Leben berühmter Dichter und Maler verführt, unter
anderen die alte Onono-Komatchi, wie sie von den Kindern verspottet
wird, und den jungen Sesshiu, wie er, zur Strafe an einen Pfosten ge-
fesselt, mit dem Fufse auf den Bretterboden Ratten gemalt hat, die dem