Volltext: Kunst und Handwerk in Japan (Bd. 1)

ZU 
Holzschnitt 
Der 
des 
Anfang 
Jahrhunderts. 
Morikuni. 
Tachibana 
233 
rai's und anderer Ritter kühne Sprünge über die ihrer Bohlen entklei- 
dete Brücke des Uji-Flusses, TadamorPs furchtloses Ergreifen des für 
ein Gespenst gehaltenen Wärters der Laternen des Guion-Tempels und 
viele ähnliche Scenen, die in der Folge in den Bilderbüchern der 
Meister der Ukio-ye riu bis zu Hokusai und dessen Epigonen hundert- 
fach wiederkehren und uns in den Schwertzierrathen, den Netzkes und 
Lackmalereien so oft begegnen, finden sich hier dargestellt und erklärt. 
Wichtiger noch und schö-    
ner in Zeichnung und Schnitt JFXEQfZU 
ist Tachibana Morikunis {g  
i. 1720 erschienenes, neun- E  
bändiges Werk Elzon slzalzo .3  
fukuro. In diesem tritt der Kg  ,f 
encyclopädische Zug auch in fx xk  
der Gruppirung des Stoffes f  {r   
deutlich zu Tage. Der erste ü K  ,f'  
Band beginnt mit Einzelgestal- M;  k! J I 
ten von Dichtern und Gelehrten   
in vornehmer Hoftracht; eine  ä 
am Stickrahmen auf einem i,   
Sessel sitzende, chinesische "D: 
Seiekeeee eileee den Ueeee-  m"ffiäfäiäefilitiiiibäiiiiiiiit   
gang zu Zeichnungen von Vor- 
hängen, Schiebewänden, Zierhecken, zu Mustern alter, in den Hoftrachten 
der Männer herkömmlicher Gewebe, und zu Darstellungen der reichen 
Tracht der kaiserlichen Hofdamen. Scenen aus den höfischen Liebesge- 
schichten des Dichters Narihira machen den Beschlufs.  Der zweite Band 
ist ritterlichem Leben gewidmet. Unter dem Einflufs indischer, vielköpfiger 
und vielarmiger Götterbilder entstandene Darstellungen der drei, in Eins 
verschmolzenen Glücksgötter Daikoku, Bishamon und Benten und der 
auf einem Eber stehend daherstürmenden, dreigestaltigen, kriegerischen 
Gottheit Marishiten eröffnen die Schilderung der alten ritterlichen 
Rüstung in allen ihren Einzelheiten; gezäumte und gesattelte Pferde in 
zahlreichen lebensvollen Stellungen folgen, und volksthümliche Helden- 
sagen, die kriegerische Kaiserin jingukogo mit ihrem greisen Minister, 
Raikds und seiner Genossen Zug zur Besiegung des mädchenraubenden, 
auf Bergesgipfeln hausenden Shiuten Doji und andere Heldenthaten 
dieses Sagenkreises machen den Beschlufs.  Der dritte Band fährt in 
gleichem Geiste fort; wir sehen den Recken Muneto in seinem Gitter- 
käfig, Yorirnasa das Unthier Nuye bei Fackelschein bezwingen (ein 
Stichblatt hiernach von der Hand des Mitsitoshi in der Hamburgischen 
Sammlung), den zwischen Soga no Goro und Asaina Saburo ausge-
	        
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