Volltext: Kunst und Handwerk in Japan (Bd. 1)

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und 
Kunst 
Handwerk 
Japan, 
 Stufen der Technik folgen sich jedoch 
 e; keineswegs in einander ausschhefsender 
  Reihe, sondern bestehen, nebeneinander 
  wetteifernd, fort bis zum Niedergang des 
Q. _ japanischen Farbendruckes, bald nach 
 der Mitte unseres Jahrhunderts. Nicht 
   selten kommen von ein und denselben 
arg!   " Platten einfarbig schwarze oder theilweis 
   mit grauen Halbtonen oder farbig ge' 
      druckte Abzuge vor. So z. B. von des 
   Kei-sai Yeisen zu Anfang der drei- 
  tiätj. I; i?  fsiger Jahre ausgegebenem, fünfheftigem 
,.j,fjfe1ij_i-fifi Skizzenbuche KezlvazlSo-gwa. Diese in 
 guten, gleichviel ob schwarzen oder 
 unten  ruc _en oc s WlI' ungs 
    A   vollen kleinen Skizzen von Landschaften, 
Der Gipfeldßs FuSi-nv-yamß. gesehen durch Thieren, Blumen und Stillleben sind 
 mit: alle  mit je  Plane gedruckt. 
deutet. Holzschnitt mit einer schwarzen Die Abstufungen des Schwarz bis zum 
StiftildiiliFCÄIZEÄZIZJ.Äifiiittfioiiiaie" Zartßsten Grau und die Farben, drei und 
mehr für ein Bildchen, sind nur durch 
theilweises Schwärzen, theilweises Abwischen und Bemalen des Holz- 
stockes herausgebracht. In einem Abdrucke der auf S. 154 wieder- 
gegebenen Skizze einer Ansicht der Insel Enoshima sind z. B. die ge- 
schwungene Uferlinie und der die Insel mit dem Festlande verbindende 
Damm in einem grauen Halbton, der ferne Berg ganz licht, die Wellen 
im Vordergrund blaugrau, das Uebrige tiefschwarz wiedergegeben. 
Bei der Darstellung einer tauchenden Ente ist durch Abwischen der 
Schwärze von dem durch das Wasser gesehenen Kopf und Hals die 
zarteste Wirkung hervorgebracht. Eine graue Heuschrecke frifst vom 
röthlichen Fleisch der Schnitte einer grünrindigen Wassermelone, wel- 
cher schwarze Kerne entfallen  hier sind vier Farben, jede für sich 
auf die betreffende Stelle des Holzstockes gewischt. 
Auf der Hand liegt, dafs bei solchem Verfahren dem Geschmack 
des Druckers ein sehr weiter Spielraum bleibt, dafs vom Künstler ge- 
leitete Abzüge die Reize von ihm selbst geschaffener Farbenskizzen 
entfalten, mechanische Abdrücke der auf solche Behandlung berech- 
neten Holzstöcke aber jedes künstlerischen Werthes bar sein können. 
Die Frage nach der Güte des Abdruckes ist daher für japanische 
Holzschnittbücher eine noch brennendere als für die unserigen, bei 
denen meist nur die Frühe des Abdruckes den Ausschlag giebt. 
Um den harten Gegensatz der schwarzen und der weifsen Flächen
	        
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