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Kunst
und
Japan.
Handwerk in
und Braundruck Trümmer von Dachziegeln mit den beiden kaiserlichen
und dem Wellenwappen.
Die Farbe des seidenen Vorstofses und des auf dem Deckel
sichtbaren Heftfadens stimmt bei den besser ausgestatteten Büchern zur
Farbe des Deckels, und ebenso die Farbe des langen, schmalen, mit
dem Titel und der Bandzahl in Schwarz oder Roth bedruckten Papier-
streifens, welcher dem oberen Deckel nahe seiner linken Kante aufge-
klebt Wird.
Für Bücher des gröfsten Formates, welches annähernd dem
deutschen Reichs-Folio entspricht, werden auch wohl je zwei, einseitig
bedruckte Bogen dieser Gröfse mit dem Rücken gegeneinandergelegt
und an der dem Schnitt des Buches entsprechenden Kante zusammen-
geklebt, im übrigen aber wie die halbgebrochenen Bogen geheftet.
Bilder ohne Text werden auch noch auf andere Weise verbunden,
entweder durch Aufkleben derselben auf eine oder beide Seiten einer
langen Reihe, nach Art der Klappfibeln unserer Kinder aneinander-
gefügter Papierbogen, oder durch Zusammenkleben je zweier ihrer
Seitenränder. lrn ersteren Falle kann durch Auseinanderklappen des
„O1'z'lz0n" genannten Buches eine beliebige Zahl der Bilder zugleich
nebeneinander zur Schau gelegt Werden, im zweiten wird das Bilder;
buch zum Makzänono, einer langen Rolle, deren Bilder man durch
stückweises Ab- und Wiederaufwickeln verführt.
Dickleibige Bücher sind nicht beliebt, jedes Werk wird in eine
Anzahl dünner, handlicher Hefte zerlegt, die bisweilen in einem, durch
einen losen, mit einem kleinen Schieber verschliefsbaren, mit buntge-
mustertem Papier oder Gewebe überklebten Pappumschlag oder durch
zwei mit Bändern verbundene schlichte Holzdeckel zusammengefafst
werden. Neue Bücher pflegen in ein Streifband gleicher Gröfse ge-
schoben verkauft zu werden, dessen Schauseite oft mit einem hübschen,
farbigen Titelbilde versehen ist, das im Buche selbst nicht wiederkehrt
und daher sorgsamer Bewahrung mit demselben werth ist.
Die erste nach unserer Gewöhnung die letzte Seite des
Heftes enthält den oft durch Einfassungen oder Vignetten verzierten
Titel, wenn dieser nicht etwa schon der Innenseite des Umschlages
aufgeklebt ist. Text und Bilder sind mit einer einfachen schwarzen
Linie ringsum eingefafst. Diese Linie fehlt auch da nicht, wo die bei-
den Darstellungen der aufgeschlagen nebeneinanderliegenden Seiten
sich für das Auge zu einem zusammenhängenden Bilde vereinigen
sollen. Die dadurch bewirkte, für ein europäisches Auge störende
Unterbrechung des Bildes wird durch die Heftung, welche die beiden
aBildhälften aneinanderrückt, nur zum Theil ausgeglichen, ist aber we-
niger widersinnig als das in der europäischen Buchausstattung be-