220
Kunst
Handwerk
Japan.
Sezlyeu i. 1600, das Buch der Veränderungen, lüh-lüäeg,
Confucius i. 1605, letzteres auf besonderen Befehl des Jyeyasu;
erste vollständige Ausgabe des M'-lz01z-gz' i. 1610.
des
die
Im Jahre 1615 kommt jyeyasu mit der Anordnung des Guises
kupferner Typen für eine Ausgabe des DÄi-zau Iclzi-zcm, einer
Sammlung buddhistischer Geschichten, dem Mikado noch zuvor. Da
es ihm aber in seiner damaligen Residenz Sunpu an geschickten Ar-
beitern hierfür fehlte, liefs er solche von Kioto kommen.
Nach seinem Tode setzten religiöse Körperschaften und private
Unternehmer den Druck mit beweglichen Typen, vorzugsweise für die
Herausgabe chinesischer Klassiker und Wörterbücher, noch eine Weile
fort. Aus nicht ganz klarliegenden Gründen, vielleicht Weil der Typen-
druck weit Wehr als der Holztafeldruck die Druckfehler begünstigte,
vielleicht Weil jener eine zu grofse Kapitalanlage erforderte, kommt
der erstere schon vor der Mitte des 17. Jahrhunderts wieder aus der
Mode. Satow hat kein nach dem Jahre 1629 mit beweglichen Typen
gedrucktes Buch auffinden können obwohl die hölzernen, von San-
yeu benutzten Typen sich erhielten und noch bis vor wenigen Jahren
in Kioto, wohin die von jenem geleitete Bildungsanstalt später verlegt
wurde, bewahrt worden sind.
Erst in unserem Jahrhundert wurde der Typendruck wieder
belebt und vorzugsweise für die Herstellung bändereicher Werke, u.
A. des öobändigen Kataloges der kaiserlichen Bibliothek angewandt.
Auch politische Tagesschriften wurden mit beweglichen Typen gedruckt,
weil letztere sich in den Zeiten der Gährung vor dem Durchbruch der
neuen Aera leichter als Haufen hölzerner Drucktafeln den Nach-
spiirungen der Polizei entziehen liefsen. Vom fachmännischen Stand-
punkte aus beurtheilt, stehen aber diese neueren Drucke weit zurück
hinter den Incunabeln des japanischen Typendruckes. Erst in jüngster
Zeit hat mit dem Aufschwung der Tagespresse und den wachsenden
wissenschaftlichen Bedürfnissen des japanischen Volkes auch die Her-
stellung und Anwendung der Drucktypen wieder eine solche Voll-
kommenheit erreicht, dafs der zweieinhalb Jahrhunderte allein herr-
schend gewesene Holztafeldruck verdrängt zu werden droht.
Mit der Geschichte des Buchdruckes in _Japan ist diejenige des
Holzschnittes eng verknüpft. Da es bei dem Holztafelverfahren kaum
schwieriger und kostspieliger ist, auf einer Heizplatte die Vorzeich-
nung einer malerischen Darstellung, als die verschlungenen Züge einer
Handschrift nachzuschneiden, erfreut sich Japan einer überaus umfang-
reichen illustrirten Literatur, deren Anfänge in das Jahr 1610, wo das
erste illustrirte Buch erschien, zu setzen sind, und welche, nach einigen