Volltext: Kunst und Handwerk in Japan (Bd. 1)

Die 
Pflanzenwelt Japans. 
nisse einer Reihe von Gewächsen das Ueberleben jener Eiszeit ge- 
statteten, welche auf der nördlichen Halbkugel die unter dem Ein- 
flufs des früher dort herrschenden gleichförmigeren, wärmeren und 
feuchteren Klimas entwickelte Flora der Tertiärzeit verdrängte oder 
vernichtete. 
Auffällig in der japanischen Flora sind die vielen Vertreter der 
Familie der Hydrangeae, zu denen die als 
Zierpflanze bei uns eingebürgerte Hortensia  
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gehort, die Camellien, die grofsen Magnolien,   "h. J 
mehrere kletternde holzige Leguminosen, der h] "K. 
Reichthum an Senecio-Arten, die Fülle der      
Lilien, von Welchen sechzehn Arten, ein    x Mi 
Viertel aller bekannten, in Japan wild wachsen; l ff    
endlich zahlreiche und häufig vorkommende " i i" .4 
Aster-, Pyrethrum- und Chrysanthemum-Arten, 2x) wgiäg 
deren üppiges Gedeihen und prachtvolle Far-   
ben sie auf den Ehrenplatz unter den Pflanzen- 11x33 
motiven der japanischen Kunst erhoben haben.  
Die vielen aromatischen Sträucher und  "t 
Kräuter, vorzugsweise der Lippen- und Korb- X  XXXXÄ. 
bliithler, welche die Flora des europäischen  ß ä Q 
Mittelmeeres auszeichnen, fehlen in Japan.  J 
Auch die Filzbildung auf den Blättern wird i, -x " 
nur wenig beobachtet, wogegen zahlreiche    "Ä  
Arten eine auffällige Neigung haben, weifs-  ( Ä X f 
und buntgefleckte Blätter zu erzeugen, eine g?  ff, 
Eigenthümlichkeit, welche die japanischen ü, kl-     
Gärtner auf das Erstaunlichste weiter zu ent-    '  9. 
wickeln verstanden haben. i; X 'f f 
Wie so viele Bestandtheile seiner Cul- ffl   
tur bezog Japan auch die wichtigsten seiner u  MAL 
Nutzpflanzen aus China. Wie für letzteres Panaschme Passionsblulnkm 
Land wurde Reis das Hauptnahrungsmittel, 
Thee das vorwiegende Getränk, wurden Hanf und Baumwolle neben 
der Seide die Wichtigsten Gespinnst-Stoffe. Nur den Tabak und die Kar- 
toffeln verdankt Japan seinen Beziehungen zu den Europäern. 
Die Unterschiede der Beschaffenheit des Bodens, seiner Höhen- 
lage, seiner Befeuchtung und Erwärmung haben innerhalb des pflanzen- 
geographischen Gebietes der drei groisen südlichen Inseln des japani- 
schen Reiches verschiedenartige Vegetations-Gruppen geschaffen, deren 
Eigenthümlichkeiten sich zum Theil auch in der Naturdarstellung der 
japanischen Künstler widerspiegeln.
	        
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