Die
Malerei
Japans
Jahrhundert.
Korin_
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Ruhm der alten Kaiserstadt Kioto verblasste, und ein grofser Förderer
der schönen Künste, soll unter Tanyu's Leitung sich in der Maler-
kunst versucht haben. Als seinen bedeutendsten Schüler bezeichnete
Tanyu selbst den Morikage, welcher als keramischer Maler in dem
Töpferbezirk von Kutani grofsen Rufes genofs.
In der Pe-
riode Genroku,
Welchevomjahre
1688-1704 ge-
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2.111 meisten Jäpa" mit Perlmutter- und Blei-Einlagen, aus den von Hoitsu unter dem Titel "Karin
nischen der Ja_ Shin-sen haksu" herausgegebenen Entwürfen des Meisters.
paner. Sein Stil
gleicht keinem anderen und befremdet bei der ersten Begegnung ein
europäisches Auge. „Er scheint" sagt Gonse, "ein Gegenfüfsler unseres
Geschmackes und unserer Gewohnheit. Er bezeichnet den Gipfelpunkt
des Impressionismus, wenigstens des Impressionismus der Wirkung
nach, denn seine Ausführung bleibt verschmolzen, leicht und glatt.
Körin's Pinselstrich ist erstaunlich weich, geschwungen und ruhig, seine
Zeichnung ist stets sonderbar und überraschend; seine ihm ganz eigenen
und in der japanischen Kunst einzig dastehenden Motive sind von
einer etvsras linkischen Naivetät; aber man gewöhnt sich bald daran
und wenn man es sich einige Anstrengungen kosten läfst, um sich auf
den Standpunkt japanischer Aesthetik zu stellen, kommt man schliefs-
BRINCKMANN, Kunst und Handwerk in Japan. 13