Volltext: Kunst und Handwerk in Japan (Bd. 1)

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und 
Kunst 
Handwerk 
J 313311, 
Volksthümliche Maler-Anekdote von dem von Kose-no-Kana-oka gemalten Pferde, welches Nachts den Tempel 
verläfst und die Felder verwüstet, dargestellt auf der Vorder- und Rückseite des Griffes eines Schwert- 
messers aus Shibuitchi. Der Bauer rechts oben in farbigem Relief, das Uebrige gravirt. Werk des 
Hironao Itijosai. 
n den über ein Jahrtausend zurückreichenden, mit dem Auftreten 
I des buddhistischen Cultus zusammenfallenden Anfängen japanischer 
Malerkunst möchte Gonse eher indischen als chinesischen Einflufs 
sehen. Fenollosa bestreitet dies und behauptet, die Kunst, jegliches 
Dinge zu malen, sei aus China gekommen, nicht nur im Keime, sondern 
als Vorbild; das rein japanische Element sei erst ein späteres, erst 
nach der belebenden Berührung mit China auftretendes Erzeugnifs der 
Gemüthsanlage und der historischen Verhältnisse. 
Der unmittelbaren Berührung mit China waren bereits mehrere 
Wogen koreanischen Einflusses Vorausgegangen. Während des ganzen 
neunten Jahrhunderts wirkte die unter der grofsen Tang-Dynastie in 
China aufgeblühte Kunst mächtig anregend und bestimmend auf das 
japanische Kunstleben. Inmitten einer unter diesem Einflufs schaffenden 
Schaar voraufgehender, mitlebender und nachfolgender Künstler ragt 
Kose-no-Kana-oka, welcher in der zweiten Hälfte des neunten jahr- 
hunderts als Maler und Dichter am kaiserlichen Hofe lebte, als einer 
der gröfsten Künstler aller Zeiten hoch empor. Als die bedeutendsten 
seiner erhaltenen Gemälde und zugleich als die bedingungslos bedeu- 
tendsten Schöpfungen eines einheimischen Pinsels gelten den japani- 
schen Kennern sein posthumes Bildnifs des 621 gestorbenen erfolg- 
reichen Förderers des Buddhismus Shotoku-Daishi in dem bilder- 
reichen Kloster von Ninnaji in Kioto, die Wind- und Donnergötter zu 
Raikoji in Bizen und die vier, früher im Todaiji zu Nara bewahrten 
Darstellungen der vier Däva-Könige, welche nach buddhistischem 
Glauben die Welt gegen die Angriffe der Dämonen schützen. Der 
Ueberlieferung nach hat er aber gleichfalls Landschaften und Thiere. 
besonders Pferde, meisterlich gemalt. 
Zwei Söhne, Ahi-mi und Kin-tada sind Erben von Kana-
	        
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