Malerei Japans.
Die
Methode
des
Unterrichts.
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oder älterer Künstler. Das Stu-
dium nach der Natur als ein Weg
zum Erlernen der Kunst ist erst Ü; 3
eine Errungenschaft des 18. Jahr-
hunderts. Ära?"- i" ä
Hie und da haben sich auch ä a2? g
aus holländischen Bilderwerken igä 3
unklare Vorstellungen über die .33 s " (
Zeichenmethoden des Abendlandes i?
eingeschlichen, ohne es jedoch zu a?
ernstlicher Geltung gebracht zu J Qigiwi"
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den Japanern die abendländische
Kultur vermitteln, soweit es bei
dem damals herrschenden System
der Abschliefsung zulässig War. Kazamiya. ein Sriezßlpolirer,
In einem seiner vielen Hefte zeigt zusammenäflfetzieiäindfi: küllglejnifiäfestente"
es z. B. eine Electrisir-Maschine und
ihre Wirkungen, einen Holländer in der Zeittracht, mit allen Einzel-
theilen seines Costüms von der Zopf- und Haarbeutel-Perrücke bis zu
den Schuhschnallen; in einem anderen Hefte ein Mikroskop und allerlei
vergrössertes Ungeziefer. In einem dritten bietet der Herausgeber
Morishima Shiuro Auszüge aus europäischen Zeichenbüchern, vor-
zugsweise aus des Gerard Lairesse i. 1712 zu Amsterdam erschie-
nenem "Groot Schilderboeck waar in de Schilderkonst in a1 haar deelen
grondig werd onderweezen", und aus desselben Künstlers i. 1746
ebendort herausgegebenen "Principes du dessin". Da sind allerlei
Proportions-Studien, welche Lairesse wieder Albrecht Dürer's vier
Büchern von menschlicher Proportion entnommen hat, schematische
Gliedermänner in der Art des Heinr. Lautensack, Köpfe mit Hülfskreisen
und anderen Hülfslinien, Figuren in den verschiedensten Haltungen
zur Veranschaulichung des Schwerpunktes, endlich die Werkzeuge
des Kupferstechers, Punzen und Roulette, abgebildet. Alles das ist
nun zunächst spurlos an den japanischen Künstlern vorübergegangen.
Nur Hokusai und einige Zeichner seiner Schule haben sich dieses
Anschauungsstoffes bemächtigt und ihn, aber dem Anscheine nach nur
in humoristischem Sinne ausgebeutet. In dem Büchlein "Hokusai gwa
le-äon" bringt der Meister allerlei Versuche dieser Art; Zeichnungen
von Vögeln entwickelt er aus der Eigestalt, hiezu offenbar angeregt
BRINCKMANN, Kunst und Handwerk in Japan. 12