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Kunst
Japan.
Handwerk
Regel wurde jeweilig nur ein Rollbild im Tokonoma aufgehängt. Bis-
weilen deren zwei, zu einander in Beziehung stehende; Wie beispiels-
weise jene beiden, von Gonse abgebildeten Kakemono von der Hand
des Zeishin in der Sammlung S. Bing, auf deren einem ein Adler
gesträubten Gefieders auf einem Felsenvorsprung sitzt und auf sein
Gegenbild schaut, das sich in dem Gischt des auf dem anderen herab-
stürzenden Wasserfalles geisterhaft widerspiegelt. Seltener deren drei,
aber auch immer nur dann, wenn sie inhaltlich mit einander verknüpft
sind, z. B. drei der Glücksgötter darstellen.
Auch die Mehrzahl der alten Tempelbilder hat die Form des
Kakemono gehabt. Daneben kommt, häufiger in den Tempeln, selten
nur, und wie es scheint, erst in neuerer Zeit, in den Wohnungen eine der
bei uns üblichen Form des Gemäldes ähnliche Fassung in festem Rah-
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che, keine Gemälde
darboten, ihren Platz über den Thüren oder vor den Ramma. In den
Tempeln sind sie die übliche Form der ex voto Bilder.
Gemälde, welche nicht zur Schau aufgehängt werden sollten,
erhielten zumeist die Form des "Maläzäuono", eines friesartig sich von
einem kurzen Holzstabe abwickelnden, bis zu 40 und mehr Fufs langen
Rollbildes. Gewöhnlich bestehen diese Maleimono aus Papier, seltener
aus auf Papier geklebtem Seidenstoff. Ihre Rückseiten sind bisweilen