Die
Malerei
Japans.
Kakemono.
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Malereien oft von grofser Pracht sind. Diese Einfassung ist verschieden
gegliedert. Bei der am häufigsten vorkommenden Anordnung besteht
sie aus drei verschieden gemusterten Seidenstoffen. Zunächst wird die
Bildfläche ringsum von einer "Clzzzzöeri" genannten Einfassung um-
rahmt, innerhalb welcher sich über und unter der Bildfläche noch ein
schmaler „[clzz'-11z01zjz'" genannter Saum eines anders gefärbten und
gemusterten Gewebes hinzieht. Als Bindeglieder zwischen dem Ciziuäeri
und dem oberen wie dem unteren Rollstabe des Bildes dienen zwei,
aus einem wieder anders gemusterten Gewebe bestehende, "Zdaz" ge-
nannte Flächen. Von dem oberen Stabe aus hängen zwei schmale
gewebte Bänder zum oberen Saum des Clizzzöezd lose herab oder
sind auf dem oberen [dai festgeklebt. Diese Bänder dienen keinem
sichtbaren Zwecke und werden verschieden gedeutet. Wahrscheinlich
ist, dafs sie ursprünglich den Zweck hatten, mit Hülfe zweier an-
deren, hinter dem Bilde in seiner ganzen Länge lose herabhangenden
Bänder das aufgerollte Bild zusammenbinden zu können, ohne es von
der Wand zu nehmen. Als später diese Art des Aufbindens der
Rollen abkam, verschwanden die rückwärtigen Bänder und nur die
vorderen blieben als rudimentäre Ueberbleibsel des ehemaligen Brauches,
welcher nur noch in ihrem Namen Fu-taz oder Kaze 061", d. h. Wind-
bänder zum Aufbinden der Bildrolle, wenn der Wind durch die Halle
bläst, fortlebt.
Für das Gröfsenverhältnifs der Flächen der Ckzzzberz, lclzzänozzjz"
und Idai zu einander und zur Bildfläche bestehen je nach den ver-
schiedenen Arten der Einrahmung bestimmte Regeln. Das Verhältnifs
der Breite zur Höhe des Kakemono ist gewöhnlich wie eins zu drei.
Regel ist auch, dafs das Clzzzzberi über der Bildfläche breiter sei als
unter derselben; dafs die [dai von weniger reichen Stoffen als Clzzzzberi
und Zckzänozzji; dafs die Fzz-taz", falls sie lose hängen, von gleichem
Stoffe wie das letztgenannte Gewebe, wenn sie festgeklebt sind, aber
dem Chziuberzi-Gewebe gleichen. Unten ist das Rollbild mit einem
runden Holzstabe, dem "fzleu", beschwert, dessen Gewicht, wenn es
nicht ausreicht, die Bildfläche zu strecken, durch seidene Quasten ver-
mehrt wird, die, mit "Fuckzäz" genannten Zierrathen von Metall, Por-
zellan oder Kristall beschwert, über die vorstehenden Enden des Stabes
gehängt werden. Das Aufhängen des Kakemono an der Wand ge-
schieht mittelst einer in beweglichen Ringen an dem oberen Stabe
"lfzjlonoku" befestigten Schnur.
Für die Wohnung kommt in alter Zeit wohl ausschliefslich diese
Form des Gemäldes in Betracht. Seinen Platz erhielt es auf der festen
Rückwand des T okonoma, wo es, da diese stets in rechtem Winkel
zu einer Fensterwand stand, sich in guter Beleuchtung darbot. In der