Volltext: Kunst und Handwerk in Japan (Bd. 1)

technischen 
Die 
Künste 
Allgemeinen. 
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eine Vor- und Zwischenstufe künstlerischen Schaffens nach ihrem wahren 
Werthe zu bewundern, sondern die skizzenhafte Gestaltung wird an 
und für sich oft zum höchsten Ziel des Strebens, wie dies in der Tusch- 
malerei ganz auffallend hervortritt. 
Eine weitere, vielen Gebieten japanischer Handarbeit gemein- 
same Eigenthümlichkeit tritt in ihrer vollkommen freien, weder durch 
Herkommen noch durch zünftigen Zwang eingeengten Verwendung der 
von der Natur dargebotenen Stoffe und in ihrer ebenso freien Anwen- 
dung der verschiedensten Techniken an ein und demselben Gegen- 
stande zu Tage. Wenn es ihm dienlich erscheint zum schönsten Aus- 
druck seines künstlerischen Vorwurfes, verbindet der Japaner ohne 
Bedenken Stoffe, welche europäische Gewöhnung nicht oder doch nicht 
so frei miteinander zu verbinden pflegt. 
Dafs der Metallarbeiter, um auf   
der schmiedeeisernen Platte eines Stich- ff   
blattes den beliebten Naaztezz-Strauch dar-  {Ex-N 
zustellen, goldene Zweige und Blätter n: 
einlegt, befremdet uns nicht, aber diese i 
Zweige läfst er rothe Beeren tragen, in- P__    
  ilze in einer Strohhulle zu Markt 
dem er in das Eisen geschnittene Löcher gebmimEntwumueinemiiienukr 
mit Perlen der Edelkoralle ausfüllt. Ein  i" Eis" (Smh) "M 
  Gold (Pilze). 
andermal gräbt er ein versenktes Relief 
des lustigen Froschträgers Gama-Sennzäz in ein Stichblatt aus silber- 
grauer Bronze, die Pfirsich aber, welche der sonderbare Heilige 
uns entgegenhält, ist aus rother Koralle geschnitzt. Oder er setzt 
auf der eisernen Platte das Bild einer Fangheuschrecke, eines seiner 
Sinnbilder kriegerischen Muthes, aus farbigen Metallen zusammen und 
fügt, um die grünlich glimmernden, glotzigen Augen recht ausdrucks- 
voll zu machen, Stückchen geschliffenen Malachites ein. Oder er giebt 
das bunte Farbenspiel herbstlicher Kürbisblätter Wieder, indem er 
Stücke bunter Perlenmutter in die aus Bronze oder Gold ciselirten 
Blattflächen einlegt. 
Der Lackarbeiter weifs durch Verbindung seiner Malereien oder zar- 
ten goldenen Lackreliefs mit den mannichfachsten Stoffen die reizvollsten 
Wirkungen zu erzielen. In die spiegelnd. schwarze Lackfläche einer 
Dose, deren Wandung aus verschieden getönten und getigerten Bam- 
busabschnitten zusammengesetzt erscheint, legt er zwei fliegende Sper- 
linge, welche auf das zierlichste aus Hornplatten geschnitzt, denen 
durch Bemalung auf der Ober- und der Unterfläche, ähnlich wie bei 
unseren Miniaturen auf Elfenbein, die zartesten Naturtöne aufgehaucht 
sind. Oder er malt auf das glänzende Schwarz eines [nro in zartem, 
dunkelgoldfarbenem Relief ein Rosengebüsch, das er mit kleinen, aus
	        
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