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und
Kunst
in Japan.
Handwerk
festigt, welches oberhalb des Gürtels das unter ihm an der Doppel-
schnur herabhängende [m'a festhält. An eben solchem Netzke hängt
auch das Tabaksbesteck, T abako-zäße, mit dem Etui für das Pfeifchen
und dem ledernen Täschchen für den feingeschnittenen Tabak im Gürtel.
Auch den Falt-Fächer pflegt man im Gürtel mit sich zu fuhren, und
auch die Schwerter wurden, abgesehen von gewissen Trachten
kaiserlicher Hofämter, nicht an Gurten hängend, sondern im Gürtel
steckend getragen.
V1 Als Schutz gegen Son-
nenbrand und Regenschauer
bedienen sich Frauen und
ging-E Männer grofser Schirme, Ama-
x gasa, deren Gestell aus einem
Regenschirm und Sockelstelzen. f Stäbch
einzigen, in 81116 en
zersägten und zusammengeklappt wieder die natürlichen Knoten des
Rohres zeigenden Bambus-Stücke besteht und mit geöltem oder in
heiteren Farben mit Blüthenzweigen, Vögeln und Schmetterlingen be-
maltem Papier überzogen ist. Reisende und Landleute tragen bei Regen-
Wetter einen langhaarigen, aus Gras, Stroh oder Schilf verfertigten
kurzen Regenmantel, den Mzho, der als bäuerliches Attribut mit dem
breiten Strohhut und der hölzernen, mit Eisen vorgeschuhten Hacke
zusammen uns in der Zierkunst häufig begegnet und durch den Ver-
gleich mit dem langfransigen Algenbehang des Rückenschildes alter
Süfswasserschildkröten, Sinnbildern hohen Alters, diesen zu ihrem
Namen "ilßno-garne", d. h. Regenmantel-Schildkröten, verholfen hat.
Natürlich fehlt es nicht an einer umfangreichen Abbildungs-
Literatur über" die japanische Tracht. Die Hofgewänder, deren Farben,
Muster und Schnitt durch eine bis in die geringsten Kleinigkeiten
festgestellte und peinlich beobachtete Etikette vorgeschrieben waren,
sind mit allem Zubehör der Tracht schon im 17. Jahrhundert ein
häufig behandelter Vorwurf der Buch-Illustratoren. Conder führt in
seiner, vorzugsweise den Hoftrachten gewidmeten Geschichte des
japanischen Costüms im 8. Bande der Transactions of the Asiatic
Society of Japan allein siebzehn Costümwerke an; Aufser in den der
Mode unmittelbar gewidmeten Werken fliefst in den zahlreichen Farben-
druckbildern des x8. und 19. Jahrhunderts, vorzugsweise in den Schil-
derungen des müfsigen Lebens galanter Frauen und in den Darstellungen
von Theaterscenen ein höchst ergiebiger Quell der Erkenntnifs des mehr
in den Mustern und Farben als im Schnitt der Gewänder wechselnden
Modegeschmackes.
Unsere Betrachtung des Costüms der Japaner würde unvollständig
sein ohne einen Blick auf die ihnen eigene Verzierung des nackten