Der japanische Hausrath.
III
Kähzsu, einen beweglichen Bügelhenkel aus , e? kein
feinem Korbgeflecht hat und der dritte, r
erst im 15. Jahrhundert eingeführte, gleich V-
unseren und den chinesischen Theetöpfen yfxi
einen seitlich angesetzten Bogenhenkel zeigt. Dom und Blattfächen
Da der Japaner den Thee nicht wie wir
für eine ganze Familie auf einmal bereitet, sind seine Theetöpfe durch-
weg weit kleiner als die unserigen. In den Clza-noyu, den feierlichen
Theegesellschaften, denen wir in anderem Zusammenhange noch einge-
hendere Betrachtung widmen werden, spielen die Theetöpfe jedoch
keine Rolle, da bei diesen nach alter Sitte der Thee in den Trink-
schalen selbst aufgegossen und gequirlt Wird. Diese Schalen, die Clza-
wcm, sind von einfacher, bald schalenförmiger, bald kummenförmiger
Gestalt, oft von absichtlich derber Arbeit; immer aber wird besonderer
Werth darauf gelegt, clafs ihr Rand sich den Lippen des Trinkers sanft
darbiete. Clza-zze, kleine mit Elfenbeindeckeln verschliefsbare thönerne
Väschen zur Bewahrung des Theepulvers, jllzkizzz-saslzz, kannen-
oder vasenförmige Behälter des Wassers zur Bereitung des Thees
und zum Reinigen der Trinkgefafse, endlich kleine tragbare Oefen,
Fura, aus T hon oder Bronze vervollständigen das Geräth des Thee-
trinkers.
Die Räuchergefäfse, Karo, welchen bei den Verrichtungen des häus-
lichen Gottesdienstes und den feierlichen Theegesellschaften eine wich-
tige Rolle zufällt, kommen in den mannigfachsten Formen aus Metall
oder Thon vor. Häufig zeigen sie die Gestalt von Früchten, Vögeln, Vier-
fifsern, ja von Menschen, und dies gern in irgend einer lustigen Wen-
dung. Auf den Boden des Geiäfses wird feine weifse Asche geschüttet,
darüber eine glühende Kohle und auf diese das Räucherwerk gelegt,
dessen Rauch durch schickliche Oeffnungen, so durch die Samenlöcher
einer Lotosfruchtkapsel, durch den geöffneten Schnabel einer Ente, oder
aus dem Munde eines mit vollen Backen blasenden komischen Alten in
feiner Wolke aufwirbelnd entweicht.
Von thönernen oder metallenen Gefäfsen finden wir sonst noch
im Haushalt des Japaners kleine rundliche oder birnförmige Hand-
wärmer, Skiu-ro, auch diese bisweilen als komische Figuren gebildet, so
in karrikirter Gestalt der wohlbeleibten schönen Okame; Papierhe-
schwerer in mannichfachen Formen, Gefäfse zum Hineinstecken der
Schreibpinsel, andere, um sie auszuspülen; schwere Zierrathen als Pinsel-
halter; zum Gebrauch der Schreiber und Maler kleine Wasserkannen,
deren Inhalt aus einer kleinen Mündung nur tropfenweise abfliefsen
kann, während man das Einströmen der Luft durch das kleine Luftloch
mit dem Finger regelt.