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Kunst
und
Handwerk
Japan.
der Darstellungen und die gewandte Handhabung von Techniken, die
bisher Europa fremd waren, ein beredtes Zeugnifs dafür, dafs die künst-
lerische Erbschaft des alten Japan von dem Pseudo-Europäerthum des
neuen Japan noch nicht ganz verschlungen ist.
Zur Aufbewahrung der oft sehr kostbaren Bzjzö-äu dienen grofse
metallbeschlagene Holzladen, an deren schmalen Seiten metallene Griffe
befestigt sind, welche, in die Höhe geklappt, den Deckel der Kiste
so überragen, dafs ein Stab hindurchgesteckt werden kann, um im
Falle einer Feuersgefahr die Kiste auf den Schultern zWeier Träger
leicht fortschaffen zu können.
Gewebter
Vorhänge vor
E" 7 stern nach euro-
bedient sich der
iäääälääi Japaner nicht-
Ihre Stelle
' Jf ' Fenster-Oeffnun-
gen allgemein die
'ß Sudare, Rollvor-
I, " hänge aus sehr
feingespaltenen,
durch Hanf- oder
Seidenfäden in
kleinen Abstän-
Aufgerollter Vorhang von der Vorder- und Rückseite.
den verbundenen
Bambusstäben. In den Häusern der Wohlhabenden sind diese Rollvor-
hänge an den Kanten, ähnlich wie die Binsenmatten der Fufsböden, mit
gemusterten Stoffen eingefafst und bisweilen bemalt man sie obendrein,
wie Kämpfer bemerkt, "sowohl zur Zierde als desto
Q mehrerer Blendung" oder man schneidet in die
x dünnen Bambusstäbe, ohne ihre Continuität zu
unterbrechen, kleine Kerben, welche von aussen, auf
K? dem dunkelen Hintergrunde gesehen, im Zusammen-
hang irgend eine einfache Umrifszeichnung ergeben.
Man hängt sie bei zurückgezogenen Schiebe-
fenstern oder Thüren vor die Oeffnung und stellt
sie hoch oder niedrig, indem man den aufgerollten
Theil in einen metallenen Haken legt, welcher von
Haken zum Halten des auf-
gerolllen Vorhanges. einer beliebig kurz oder lang zu schurzenden, be-