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Kunst
Handwerk
Japan.
Um innerhalb eines gröfseren Raumes eine Ecke behaglicher zu
umgrenzen oder den unmittelbaren Einblick durch die geöffnete Schiebe-
thüre zu hindern, bedient man sich der Tsuzllate, einfacher, schwerer,
mit breiten Füfsen stehender Vor-
setzer in Art unserer Ofenschirme,
oder der BzjIÜ-Öu, mehrtheiliger
leichter Klappwände.
Die T suzllate haben eine in
einen Holzrahmen gesetzte massive
Holzfüllung, welche oft durch ein-
gelegte Schnitzarbeit aus Perlmutter,
gefärbtem Elfenbein und anderen
Stoffen oder durch erhabene Lack-
malerei verziert ist. Eines der
schönsten Stücke in dem an japa- k v
nischen Kostbarkeiten so reichen 4M 11x
Dichterheim der Goncourts ist ein ß I4
solcher Setzschirm, einfarbig aus W "
dunkelbraunem Holze, auf jeder eühiljähx J
Fläche mit wachsenden Pflanzen, u! r "s. I;
blühenden Mama-Sträuchern und 'iäio„ly,; iiäxßäwäiglbälia
grasblättriger Orchis (Cymbidium) l Ivaww Ü?"
von meisterlich freienflacherhabener 1a xt llqxx- N7 {h
Schnitzarbeit, in welcher jeder Üiflflxx im" [ll
Meifselstofs gesessen hat. g; ( ß? yg I'm-Pi"! V,
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In den Japanischen Hausern v i, [l 1',
alten Schlages stellte man einen K? l [xi
Tsui-tate in dem Eingangszimmer ß
einige Schritte von der Thür ent- {'45 I
fernt so auf, dafs er den geraden ri y
Einblick in den Raum verhinderte. 5
Kleine Nachbildungen der T suzllafe I,
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aus Porzellan, bCI uns 1m Handel
meistens als Papierbeschwerer be- W12? Y
zeichnet, dienen dazu, beim Anrei- St" N
ben der Tusche auf dem Reibstein, E' illlß
das Ausspritzen auf Matten des Zwei Wände eines sechstheiligen Klappschirmes mit
Fufsbodens abZuha-lten- Darstellungen der Jahreszeiten in blühenden Stauden.
Die Bzjxö-öu, bewegliche
Klappwände aus leichten, an den Ecken durch gravirte Metallbeschläge
verstärkten Holzrahmen, über Welche Papier oder gewebter Stoff ge-
spannt ist, sind auch in ihren einfachsten Vertretern musterhafte Beispiele