ITALIENISCHE
ORNAMENTE.
vollständige Umwälzung, und Männer wie Giacomo della. Porta, Domenico Fontana, Bartolomeo Ammanati,
Carlo Maderno, und selbst Vignola, ahmten in den Ornamenten, nebst manchen Schönheiten, auch viele
nach, und der hervorragendste unter diesen Fehlern war eine höchst übertriebene
der Fehler läiliehelangelds
Auffassung.
Zu Florenz zählte er unter seinen
eifrigsten
Verehrern
Nachfolgern,
Baccio
Bandinelli
und Benvenuto Cellini.
Venedig war
glücklich diesem
hinreissenden
Taumel
gewissermassen
gehen, oder doch wenigstens dem Einiiuss desselben länger als die meisten andern Theile Italiens zu wider-
stehen. Diesen Vortbeil verdankte Venedig in grossem Maasse dem entgegenwirkenden EinHuss eines
Genies, das sich zwar minder kräftig, zugleich aber geläuterter und beinahe
ebenso vielseitig zeigte, als das
Michelangelds. Wir meinen den grössten der beiden Sansovinos _den Giacopo.
Dieser grosse Künstler wurde 147 7 zu Florenz geboren und stammte von einer alten Familie ab. Da
er frühzeitig bedeutende Anlagen zur Kunst an den Tag legte, that ihn seine Mutter beim Andrea, Contucci
von Monte Sansovino (dessen wir schon im Capitel XVII. erwähnten) in die Lehre, der zu jener Zeit in
Florenz
arbeitete.
uns berichtet 4' sah bald ein,
Dieser Künstler, wie Vasari
der Jüngling ein
ausge-
zu werden
zeichnete-r Mann
versprach."
zwischen Meister und Schüler
Die gegenseitige Zuneigung
war SO
innig, dass
beinahe
fir Vater und
galten, daher der letztere sich nicht länger " de' Tatti " bannt-e
sondern " di Sansovino."
Unter
diesem Namen
ist er
bekannt und wird wohl
gegenwärtig
benannt
werden.
Florenz
machte
schnell
durch
Fähigkeiten
bemerkbar,
überdies
einen
Jüngling
Genie
treüiichem Charakter
galt, nahm
ihn Giuliano da.
San Gallo,
Architekt
Papstes Julius II.,
Rom, WO Bramante
jungen
Künstler
merksam wurde, der
unter
der Leitung Bramantds eine grosse in Wachs ausgeführte Copie des "Laocoon"
ausfertigte, und zwar im Wettstreit mit andern Künstlern, unter welchen der berühmte spanische Baumeister
Alonzo Berruguete sich befand. Sansovinds Werk wurde als das beste erklärt. Man machte einen Abguss
in Bronze dairon, und dieser Abguss gerieth endlich in den Besitz des Cardinals von Lothringen, der ihn im
Jahre 1534 nach Frankreich brachte. San Galle wurde krank und musste Rom verlassen, daher Bramante
den Griacopo beim Pietro Perugino unterbrachte, der "zu jener Zeit für den Papst Julius an einem Plafond
im Torre Borgia arbeitete, und Perugino wurde von seinen Fähigkeiten so eingenommen, dass er ihn beauf-
tragte mehrere Wachsmodelle für ihn
anzufertigen.
Er machte
auch die Bekanntschaft der Künstler Luca.
Signorelli, Bramantino di Milano, Pinturicchio, und Cesare Cesariano, so berühmt wegen seiner Commentare
zum Vitruvius,
Wurde
endlich
Pakpste J ulius
vorgestellt
demselben
beschäftigt.
mitten in
seiner Bahn wurde er, in Folge einer schweren Krankheit, gezwungen sich nach seiner Vaterstadt
zurück
begeben.
genas
Wettstreit
Bandinelli und andern Künstlern, um
eine grosse Marmorbildsäule, den Sieg davon.
Von dieser Zeit an war er vielfach und beständig beschäftigt
und verfertigte, unter
Florenz befindet.
andern,
Giovanni
Bartolini
schönen
gegenwärtig
Im Jahre 1514 wurden grossartige Anstalten gemacht zum Einzug Leo's X. in Florenz, und Giacopo
erhielt den Auftrag verschiedene Zeichnungen zu Triumphbögen und Statuen zu liefern. Diese gefielen
dem Papst ganz vorzüglich, daher Sansovino, von seinem Freund Giacopo Salviati geführt, die Ehre hatte
dem Pontifex die Füsse zu küssen, der ihn mit der grössten Güte empfing und ihn zugleich beauftragte
einen Entwurf zur Fagade von San Lorenzo, Florenz, zu liefern. Seine Heiligkeit war mit der Arbeit
höchst zufrieden, aber Michelangelo, der als Mitbewerber um die Leitung dieser Baute in die Schranken
treten sollte, wusste es so listig anzufangen, dass er den Sansovino um die Frucht seiner Bemühungen
brachte, denn Michelangelo, wie Vasari versichert, " war entschlossen alles für sich selbst zu behalten."
Doch liess Giacopo
arbeitete in Rom als Architekt und Bildhauer,
sich dadurch nicht entmuthigen, sondern
und war so glücklich, in einem Wettstreit um die Baute der Kirche San Giovanni der Florentiner, über
Rafael, Antonio da. Sangallo, und Balthazar Peruzzi, den Sieg davon zu tragen. Während er den Beginn
der Arbeiten leitete üel, er vom Gerüste und wurde so schwer verletzt, dass er die Stadt verliess. Aus