Volltext: Grammatik der Ornamente

CAPITEL 
-TAFELN 
47x, 
PERSISCHE 
ORNAMENTE. 
TAFELN 
xmv, 
XLVI. 
Ornamente von persischen lülanuscrilaten im brittischen Museum. 
TAFEL 
XLVIL, 
XLVIW. 
Aus dem lSIusterbuu-h eines persischen Fabrikanten, South Kensington Museum. 
TAFEL 
XLVIII. 
Vön einem persischen Manuscript, South Kensington Museum. 
[C2042 
WENN man aus den von Flandin und Coste in ihrem Werke 
" Voyages 
Pßrsej, 
gegebenen Illustrationen 
urtheilen darf, so hat die muhammedanische Architektur in Persien nie die Vollkommenheit erreicht, Welche 
sich in den arabischen Gebäuden von Kairo kund thut. Zwar besitzen die persischen Bauten in ihren 
Hauptzügen ein grossartiges Ansehen, aber die Contouren sind nicht so rein und die constructiven Theile 
verrathen einen Mangel an Eleganz der besonders hervcrtritt, wenn man sie mit denen von Kairo vergleicht. 
Das persische Ornarnentationssystem scheint uns ebenfalls minder geläutert als das arabische oder das mau- 
rische. Die Perser unterschieden sich von den Arabern und den Mauren darin, dass es ihnen frei stand 
Thierfiguren in ihre Verzierungen aufzunehmen, und diese Beimischung von yerschiedenen, dem Leben 
entnommenen Gegenständen musste die Reinheit ihres Verzierungsstyles beeinträchtigen. Die Araber und 
die Mauren hingegen hatten keine andere Quelle zur Ausschmiickung ihrer Bauten als Ornamente und 
Inschriften, daher diese, als die einzigen Mittel der Verzierung, eine grössere Wichtigkeit erhielten und einen 
höhern Punkt der Ausarbeitung erreichten. Die persischen Ornamente gehören einem gemischten Styl an, 
denn mit der eonventionellen Behandlung, die der arabischen ähnlich ist, und wohl auch desselben Ursprungs 
sein mag, vereinen sie ein Streben zur Nachahmung der Natur, dessen Einfluss sich übrigens zuweilen auch 
in den arabischen und maurischen Stylarten, und selbst im Alhambra, fühlbar macht. Die illuminirten 
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