Volltext: Die Dekorationsformen des 19ten Jahrhunderts

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historischer 
Grundlage. 
Ereignisse und verband die Darstellung derselben mit auffallenden Luftwirkungen. In dieser Art: der 
„Brand des Kentf (1828), die "Rettung der Passagiere des Kolumbus", der Schiffbruch, Explosion des 
Kaiserforts in Algier u. a. Seine 63 grossen Gemälde für die Galerie von Versailles sind dekorativ aufgefasst. 
Die Stimmungsmalerei in der Landschaft führte zu einer ganz naturalistischen Strömung. Ein 
Hauptvertreter der naturalistischen Landschaft. aber nicht ohne poetischen Sinn, ist T heodore Rousseau 
(1828, T 1867). Er machte Reisen nach der Auvergne und der Normandie, sein erstes Bild war eine 
Landschaft aus der Auvergne, der 1833-1834 eine Anzahl seiner besten Bilder folgten: „Blick auf den 
Wald von Fontainebleau", „ Ansicht des Beckens von Paris und des Seinelaufs" u. a. Von 1835 ab werden 
seine Bilder aus dem Jura, „Absturz von Kühen im oberen Jura" u. s. w., von den Ausstellungen zurück- 
gewiesen, er schuf aber gerade damals bedeutendes im Charakter der "Paysage intime", wie „die Lache". 
Nach 1848 wieder zu den Ausstellungen zugelassen, gab er eine Anzahl Frühlingsbilder, mit frischem Grün, 
die damals nur zweifelnd aufgenommen wurden; später wird Rousseau ausführlicher in der Wiedergabe der 
Einzelheiten, aber nicht zu seinem Vorteil. Jules Dupre (geb. 1812), der Gesinnungsgenosse Rousseau s, 
seit 1831 mit seinen Landschaften aus dem Dep. Haute-Vienne auftretend, legt mehr Gewicht auf den Natur- 
gegenstand und nähert sich der stilisierenden Malerei. Der Marinemaler Eugene Le Poittevin (1806_1870) 
hat für Versailles die „Seeschlacht bei Embro" geschaffen, hat aber auch eine Anzahl Genrebilder aus dem 
Volks- und Soldatenleben gemalt. Uonstant Troyon (1810-1865), in der Landschaft von Dupre beeiniiusst, 
ist aber durch seine Tierstücke bekannter geworden. Seine besten Bilder sind, die „Rückkehr aus der 
Meierei" mit einer Hammelherde, das „Thal der Touque" und die .,zur Feldarbeit getriebenen Ochsen". 
Die vorläufig letzte Wendung in der Landschaftsmalerei bezeichnet der Impressionismus, der Zeichnung, 
Form und Farbe zu Gunsten einer den Augenblicken abgelauschten Stimmung hintansetzt. Charles 
Daubigny (1817, T 1878), der Begründer dieser Richtung, war ohne besonderen Nutzen in Italien, 
wendete sich aber einem eigenen Studiengebiete im Flussgebiete der Oise und in der Darstellungsweise 
dem reinen Naturalismus zu. Von 1852 bis 1859 entstanden die Bilder: „Ufer der Oise", „Schleuse im 
Thale von Optevoz, der vffrühling" u. a. Nach 1860 kam erst bei Daubigny der eigentliche Impres- 
sionismus zum Durchbruch, indem er nur die iiüchtigsten Eindrücke festzuhalten unternahm. Er malte 
nun Mondscheinlandschaften, Abenddämmerungen und dergleichen und erzielte bedeutende Erfolge. 
Horace V ernet (1789-1863), der während seines Lebens allzusehr gefeierte Soldaten- und 
Schlachtenmaler, begann als Romantiker, ging aber von dieser Richtung zum Naturalismus mit realistischer 
Färbung über. Als begeisterter Anhänger und Verbreiter der napoleonischen Legende musste er sich 
gefallen lassen, dass seine Bilder unter der Restauration vom Salon ausgeschlossen wurden. Er malte 
damals so ziemlich alles, die „Schlacht bei Jemappes" und die „Vertheidigung der Barriere von Clichy", 
Bildnisse, Marinen, Landschaften und dergleichen. Indes machte er seinen Frieden mit der Regierung 
und erhielt offizielle Auftrage. 1825 malte er den „Abschied Napoleons von seiner Garde in Fontainebleau" 
und 1827 ein romantisches Bild „Edith Schwanenhals sucht den Leichnam Haralds auf dem Schlachtfelde 
von Hastings". Im Jahre 1828 ging Vernet als Direktor der Akademie nach Rom und schuf eine 
Anzahl Scenen aus dem italienischen Volksleben ohne tiefere Charakteristik. Nach der Julirevolution 
nach Paris zurückgekehrt, erhielt er den Auftrag den „Fall von Bona" zu malen und ging um Studien 
zu machen nach Algier. Das Hauptergebnis dieser Reise war die von Vernet angenommene Manier 
die biblischen Personen als Araber in arabischem Kostüm darzustellen, die eine Zeit lang bedeutende 
Nachfolge fand, aber doch auf falschen Voraussetzungen beruht; besser sind seine zahlreichen Genrebilder 
aus dem orientalischen Leben. Später ging Vernet nochmals nach Algier, um drei Bilder aus dem 
Kampfe um Constantine für einen Saal des Versailler Schlosses zu malen. Mehrere Reisen nach Russland 
trugen ihm Auftrage für russische Schlachtenbilder ein. Sein grösstes Bild ist die „Einnahme von Smalaa 
für Versailles. Hippolyte Bellange (1800-1866), Schüler von Gros, hatte hauptsächlich Soldatenbilder
	        
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