Aussenarchitektur.
um welchen sich in vier Geschossen breite Galerien legen. Die lfassade zeigt eine Mischung gotischer
Hauptformen mit Renaissancedetails, in der Verwendung der Gotik Wieder ähnlich den englischen
und amerikanischen Magazinbauten (Abb. 59). Die Fassade wird durch zwölf schmale Granitpfeiler
geteilt, denen eine ausgesprochene Basis fehlt. Der Breite des Mittelbaues entpricht die des Lichthofes.
Der hlittellwau wird durch breitere Pfeiler eingefasst, welche der ganzen Höhe nach durch reliefierte
Bronzetafeln geschmückt sind; die Schaufenster schliessen hier im Korbbogen, darüber folgen ovale, von
Kartuschen umrahmte Öffnungen. An den Seitenteilen der Fassade wird das Fehlen eines ausgesprochenen
Dachgesiinses auffällig, (lnfiir bildet eine galerieartige Pfostenteilung den oberen Abschluss. Das Neue
der Fassadenbildung besteht hauptsächlich in der ungewiilinlich stark hervortretenden Entwicklung der
Cottages
Sunlight von
Reihenbau zu Port
Nach The Studio.
Owen.
vertikalen Linien, withrend die horizontale Stockwerksteilung zurücktritt. Das Zusammenhalten aller
Geschosse zu einer Einheit entspricht übrigens am besten der Bestimmung des Hauses für den Betrieb
eines einzigen Geschäfts. Sonst ist der Bau mit Verwendung wirklich künstlerischer Mittel am Äusseren
und im Inneren vortrefflich durchgebildet. Die Bauten Karl Hoch eders in München, in „Kunst
und Handwerk" mitgeteilt, zeigen die Formen des süddeutschen Barocks, ohne in schablonenhafte Nach-
ahmung des Alten zu verfallen. Sie sind vielleicht deshalb modern zu nennen, weil sie die dem heutigen
Empfinden entsprechende typische Form für die betreffenden Gebäudeklassen darstellen. Selbstverständlich
erheben die Bauten keinen Anspruch auf eine für alle Falle passende Mustergültigkeit, namentlich nicht
auf eine allgemeine Verwendbarkeit der an ihnen ausgeprägten Stilformen, wie denn für unsere Zeit
zunächst die Herrschaft eines einzigen Stils ausgeschlossen erscheint. Die von Hocheder in Giesing bei
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