eigenes Wohnhaus in Brüssel zwar landesüblich in Ziegeln und Haustein, aber zugleich in modern-
romanisierenden Formen erbaut. Das Haus ist in „Art et Döcoration" abgebildet und zeigt einen
Erker, welcher mit einem Altan abschliesst und von schmiedeeisernen Stützen überragt wird; diese tragen
den über den Erker hinaus vorspringenden Traufrand des Daches. Eine Ladeneinrichtung in Brüssel,
von demselben Architekten herrührend, erinnert durch die phantastische Linienführung der Holzarbeiten,
der Thür und anderer Teile. an japanische Muster.
Das Gebäude des Naturhistorischen Museums im Jardin des Plantes zu Paris kann nur seiner
naturalistischen Skulpturen wegen für die neue Richtung in Anspruch genommen werden. Der von Dutert
errichtete Bau zeigt Architekturfcrinen im Sinne der französischen Hochrenaissance; das Ungewöhnliche
sind die Skulpturen von Fremet u. a. Es erscheinen Löweniiguren als Kapitale der Pfeiler, die
Abb.
zu Leight von E.
Nach T110 Studio.
Cottages
und Peto.
George
Friese
sind
Muscheln
durch
belebt,
abschliessenden
Eisengitter und
T hore
zeigen
naturalistische
Pflanzenformen.
Deutschland hat eine grosse Anzahl hervorragender, dem letzten Jahrzehnt entstammender
Bauwerke aufzuweisen: Kirchen, Denkmäler, öffentliche und Privatgebäude, aber sie kommen an dieser
Stelle nicht weiter in Betracht, da sie keineswegs der neuen Richtung huldigen, sondern einem ruhigen
Fortschritt in der Entwicklung der Typen für die verschiedenen Gebiiudeklassen. Doch bildet das
blosse Vorhandensein dieser Werke immerhin einen kritischen Einwurf gegen die Ausdehnung, welche
„die Moderne" über ihren eigentlichen Bereich, das Kunstgewerbe, hinaus, beanspruchen möchte. Einzelne
Bauten sind durch eine zwangslose Benutzung mehrerer historischer Stilarten nebeneinander bemerkenswert;
zu diesen gehört das Wertheimsche Warenhaus in Berlin, von A l f r. M e ss el ausgeführt. Die Grundrissanlage
des Hauses folgt im allgemeinen den älteren Pariser Vorbildern, indem ein Lichthof die Mitte einnimmt,