Deutschland.
und des Prinzen Friedrich (Jarl nach der Erstürmung von Düppel. Der Krieg von 1866 fand in den
Bildern: „König Wilhelm mit dem Kronprinzen bei Königgrätz", „Zusammentreffen des Kronprinzen und
des Prinzen Friedrich Karl auf der Höhe von Chinin", „Eroberung einer Standarte durch das 10. Dragoner-
regiment" seinen Ausdruck. Für das königliche Schloss in Berlin malte Oamphausen seine Haupt-
schöpfungen im monumentalen Stile: das Reiterportriit des Grossen Kurfürsten mit Derfflinger, Friedrich II.
mit Ziethen, Seydlitz und Prinz Heinrich, und Kaiser Wilhelm I. mit Bismarck, Moltke und Roon. In
der Herrscherhalle des Zeughauses schuf Gam phausen die "Huldigung der schlesischen Stande vor
Friedrich II." Aus Camp hausens letzter Zeit stammen die schlicht und treu, allerdings ohne physio-
logische Vertiefung der Charaktere gemalten Reiterportrats des Kronprinzen Friedrich Wilhelm, des
Prinzen Friedrich Oarl, Bismarcks, Moltkes, von Goebens und von Werders, dann die „Begegnung
Bismarcks mit Napoleon", „Fahrt Napoleons zu König Wilhelm nach der Schlacht bei Sedan" und
„Einzug der siegreichen Truppen in Berlin". In der Schilderung der neuen Düsseldorfer Schule hatte
die Landschaftsmalerei den ersten Platz beanspruchen können. Andreas Achenbach (geb. 1815),
Schüler von Schirmer und Lessing, wird hier der gefeierte Urheber der naturalistischen Land-
schaftsmalerei. Seine ersten Bilder sind: eine Ansicht des Düsseldorfer Akademiegebaudes und eine
Landschaft mit Kapelle. Nach einer Reise in Holland und einer Seefahrt über Hamburg nach Riga
entstehen die Bilder: „Fä.hre bei Hamm", „Haus im Walde", eine Uhlarine", "Marine mit Leuchtthurm"
und ein bereits mit dramatischer Kraft das Toben der Wellen wiedergebender „Seesturm an der
schwedischen Küste". Später liebt es Achenbach dem Rasen des Elements die menschliche Kraft
gegenüber zu stellen. Nach einer Reise nach Süddeutschland und Tirol (1836) malt Achenbach zwei
weitere Seestürme, einer davon mit strandendem Schiff, in grossartiger Auffassung, wenn auch noch
etwas schwerer Färbung. Eine norwegische Reise des Meisters gab Veranlassung, die jungen skandinavischen
NIaler nach Düsseldorf zu ziehen. Nach weiteren Reisen in England und Frankreich erreichte
Achenbach den Höhepunkt seiner ersten Periode in den Bildern: "Untergang des „Prasident im Eis
des atlantischen Ozeans" (1842) und „Hardanger' Fjord bei Bergen". In den Jahren 1843-1845
verweilte Achenbach in Italien und trat zur katholischen Kirche über; er malte ein Altarbild für die
Lambertikirche in Düsseldorf "Neun Heilige auf fioldgrund" und eine Ansicht vom Innern derselben
Kirche. In Italien entstanden: die „pontinischen Sümpfe", die „Cyklopenfelsen", "Landschaft von
Corleone", „Scylla an der Küste von Sicilien", indess traten die italienischen Landschaften gegen seine
übrigen Leistungen zurück. In seiner zweiten Periode wählt Achenbach für seine Binnenlandschaften
meist einen hohen Standpunkt und lässt in stille Thalwinkel oder in die Gässchen altertümlicher Städte
blicken; seine Staffage wird ganz realistisch und drängt sich zuweilen genreartig in den Vordergrund.
Zu den bezeichnenden Bildern dieser Zeit gehört der "Fischmarkt in Ostende". Oswald Achenbach
(geb. 1827), Schüler seines Bruders Andreas, bleibt ein ideal gestimmter Romantiker, welcher sich
mächtig zu Italien hingezogen fühlt; seine Bilder sind farbenglühend, stimmungsvoll poetisch und
harmonisch; er bildet den (Segensatz zu den Stilisten der Form, durch den magischen Reichtum seiner
Beleuchtungs-Effekte. Nach Reisen im bayerischen Gebirge, in der Schweiz und Oberitalien malt
O. Achenbach eine „Morgenlandschaft aus der Lombardei", „Abend im bayerischen Gebirge", "Land-
schaft aus Oberitalien", „italienische Gewitterlandschaft" und eine „Villa im Mondschein". Er legt
einen grossen Wert auf die Stalfage, noch mehr als sein Bruder, und zeigt oft eine ganze Kavalkade,
eine Schar von Landleuten zu Pferde, Esel und Wagen, Prozessionen, Volksfeste u. dergl. Er schildert
mit Vorliebe die Wirkung des Sonnenlichts auf den aufwirbelnden Staub der Strasse und das Durch-
dringen der Sonnenstrahlen durch das Blätterdach staubiger Alleen. In dieser Art sind die Bilder
„Villa Torlonia bei Frascati in Abendbeleuchtung", „Abendlandschaft bei Ariccia, mit dem Einzuge des
Kardinals" und „nächtlicher Leichenzug in Palestrina" gemalt. Aus den sechziger Jahren stammen: