Deutschland.
der vorderen Front bei, wogegen er den Zuschauerraum bis zum vierten Range in vollem Halbkreise
schloss, und die Saalwand parallel mit der äusseren Umfassungswand emporsteigen liess. Es macht sich
im neuen Theaterbau, wie schon im alten, das Streben nach charakteristischem Ausdruck der Haupt-
formen geltend. Die Detaillierung des Äusseren ist weniger sorgfältig durchgebildet, als an früheren
Bauten Sempers. Das Innere ist nicht recht zur Vollendung ausgereift, wie dies besonders an den
Treppen bemerkbar wird. ImgJahre 1871 war Semper nach Wien übergesiedelt, um mit Hasenauer
Abb. 46.
Dresden.
Wand des Foyers im Hoftheater zu
von 1872 an die Ausführung der Hofmuseen zu leiten. Semp er hatte einen Gesamtplan bearbeitet, der
die Erweiterung der Hofburg, den Bau des Hofschauspielhauses und der Hofmuseen umfasste; für letztere
blieb wesentlich die schon früher von Hasenauer geplante Anlage. Beide Gebäude haben die Form
eines einen Hof umschliessenden Rechtecks, dessen Langseiten durch einen den Hof durchsetzenden Mittel-
bau verbunden sind, letzterer enthält Vestibul und Haupttreppe. Über dem Mittelbau erhebt sich eine
Attika mit Kuppel, an den Ecken der Langseiten springen Risalite vor und die Schmalseiten haben wieder
mittlere Vorlagen. Die Fassaden sind ganz in Semperscher Manier und zeigen eine ionische Säulenstellung
über einem rustizierten Erdgeschoss. Das Hofschauspielhaus, an anderer Stelle als der ursprünglich geplanten