auf historischer
Schulen
Grundlage.
bilde für die Martini-Kirche zu Heiligenstadt, Christus, Thomas und mehrere Jünger darstellend, geliefert.
Karl Gottfried Pfannschmidt (1819-1885) gehört ebenfalls noch zu den Corneliusschülern,
und hat sich ausschliesslich der religiösen Malerei gewidmet. Von ihm rühren her: die Altarbilder auf
Goldgrund für die St. Paulskirche in Schwerin, die „Kreuzigung", die „Geburt" und die „Erscheinung
Christi am Ostermorgen" darstellend, später von ihm: die „Grablegung" und "Frauen am Grabe
Christi". Das Kolorit seiner letzten Bilder ist nur noch ein Aneinanderreihen von Lokaltönen;
ganz in der Weise Führichs sind die (zyklischen Zeichnungen Pfannschmidts gehalten. Die
neuere Berliner Genremalerei wird in kräftiger und volkstümlicher Weise durch Friedrich Eduard
Nleyerheim (1808-1879) eröffnet, der anfangs Architekturbilder aus Danzig geliefert hatte und 1830
nach Berlin zum Besuche der Akademie kam. Eine seiner ersten Arbeiten in Berlin war die Herausgabe
der „Architektonischen Denkmäler der Altmark" mit Strack zusammen (1833), und bis 1841 erschienen
ab und zu Bilder mit romantischen oder aus der Litteratur geschöpften Darstellungen. Seine eigentümliche
Begabung offenbart Meyerheim in dem 1836 gemalten "Schützenfest Westfälischer Bauern", obgleich
schon ein Genrebild realistischer Richtung die vliegelgesellschaft" vorangegangen war. In dem Leben
der norddeutschen Bauern, in Altenburg, Thüringen, Hessen und am Harz, fand Meyerheim die Stoffe
für seine heiteren und behaglichen Volksbilder, denen sich humoristische Scenen aus der Kinderwelt
anschlossen. In dieser Art folgten die naiven, keineswegs idealen, aber stets schönen Bilder:
„Altenburger im Kornfeld", „Spielgefährten", "Schlafkameraden", „Gruss", „Harzerin mit Kind",
"Erwartung", „Grossvaters Liebling" u. s. w. Eduard Pistorius (1796-1862) ist aus der Düsseldorfer
Schule hervorgegangen und hat die Niederländer studiert; er liefert meist humoristische und charakteristische
Genrebilder, gelegentlich auch Scenen aus den höheren Gesellschaftskreisen, wie die „Kegelbahn", „Toilette
einer jungen Dame im Atlaskleide", „Maler im Atelier mit weiblichem Modell", der "gesunde Schlaf",
ein „Kranker der vergeblich versucht seinen Wärter zu erwecken", der „Dorfgeiger", der „kranke Esel",
der „sterbende Esel" u. s. w. Seine Bilder zeichnen sich durch sorgfältige Durchführung der Details aus.
Auch Theodor Hosemann (1807-1875), der Schöpfer lebensvoller Illustrationen, kommt aus der
Düsseldorfer Schule her; er sucht unter den täglichen Erscheinungen des städtischen Strassenlebens das
Typische zu erhaschen und stellt seine Figuren mit derbem Humor dar. Er malt Schusterjungen, Droschken-
kutscher, Leierkastenmänner, Gemüseweiber, Guckkastenmänner, Handwerker und Soldaten. Die
"Rehberger", eine Gruppe politisierender Arbeiter, ist das gelungendste dieser Bilder. Im Jahre 1854
erscheint das Bild „Arbeiter bei einer musikalischen Abendunterhaltung", dann die „Kegelbahn", bedeutend
wegen der Lebendigkeit, Wahrheit und Vielseitigkeit der Charakteristik, die „Berliner Sommerwohnung"
harmlos satyrisch, die "Berliner Fuhrwerke", „Sandwagen und Hundekarren", und „Berliner Biertrinker".
Heinrich Wittig (geb. 1816) malt ganz romantisch ein „Edelfräulein mit einem Falken" und einen
„Edelknaben mit dem Jagdgewehr über der Schulter". Joh. Hermann Kretzschmer
Schüler von Wach und W. Schadow, malte anfangs romantische Genrebilder, wie "Rotkäppchen" und
"Aschenbrödel", indes brachte ihn eine 184O--1841 unternommene Reise nach Griechenland, Konstantinopel
und Ägypten auf eine andere Bahn; er wurde der erste Orientmaler Berlins und wetteiferte auf diesem
Gebiete mit den französischen Malern. Es entstand das „Frühstück in der Wüste", die „vom Samum
überraschte Karawane", die „Einschiffung wider Willen" und die „Rückkehr der Pilgerkarawane". Erst
später wendete sich Kretzschmer den Ereignissen aus der preussischen Geschichte zu und malte die
„Landung des grossen Kurfürsten", „Spazierfahrt des Pagen Seydlitz mit dem Markgrafen von Schwedt",
„Prinz Waldemar in der Schlacht bei F erozeska", zugleich nahm er das humoristische Genre wieder auf
in der „ersten Höhe", dem „Wochenbett der Katze" u. s. w. Ausserdem hat Kretzschmer zahlreiche
Bildnisse geschaffen: "Sultan Abdul Medschid", "Vicekönig Mehemed Ali" u. s. w. und 1864 den
„Prinzen Friedrich Karl mit Seinem Stabe". hilax Michael (1823-1891) hatte sich in der Akademie