Volltext: Tizian (Bd. 2)

OAP. XIII. 
TOD 
HERZOG 
_FEDERIGO'S 1540. 
3.12 
Fürst schrieben einander lateinisch. Wir besitzen noch den Brief 
vom 17. Juni 1540, worin der Gonzaga sagt, er habe seinem 
fürstlichen Vetter diese Bildnisse von dem in Venedig ansässigen 
berühmten Meister Tizian malen lassen, damit sie so ähnlich als 
irgend möglich ausfallen sollten.  Im November erinnerte der 
Pfalzgraf an die versprochenen Bilder; inzwischen war jedoch 
Federigo gestorben und Francesco an des Vaters Stelle getreten. 
Es sollte für immer unvergessen bleiben, was jener fein- 
gebildete Fürst für die Pflege der Kunst und zur Hebung des 
Ansehens der Künstler gethan hat. Er forderte Giulio Romano 
und Tizian und auch geringere Geister fanden Schutz bei ihm. 
Er hat Sammlungen angelegt und Monumentalwerke hervorge- 
rufen, die einzig denen in Florenz und Rom nachstanden. Ihm 
auch ist es mittelbar oder unmittelbar zuzuschreiben, dass Kaiser 
Karl unseren Meister kennen und schätzen lernte, der darum 
auch diesem treuen und hochsinnigen Gönner dankbar ergeben 
War und zu seiner Beisetzung Ende Juni dieses Jahres  zu- 
gleich auch zur Huldigung beim Nachfolger  nach lllaantua 
reiste.  
Seit einem knappen Jahre erst vertrat Don Diego de Men- 
dozza den Lope de Soria in Venedig und schon war er von 
Tizian porträtiert worden. Mit berechnetem Eifer hatte Aretin 
dieses Ereigniss in einem Sonett gefeiert, worin er das Talent 
des Malers erhob und von dem alten Haupt auf jugendlichen 
Schultern sang, das den hochmögenden Spanier auszeiehnete. 
Durch seine persönlichen Beziehungen und dank seiner Stellung 
war Mendozza ein einflussreicher Mami. Er hielt sichan das 
Beispiel seines kaiserlichen Herrn, indem er Tizian begünstigte 
und war der Erste, der den Vasari bei seinem Besuche in Venedig 
1G Die Stelle lautet: "Meam et uxoris meae imagines curabo {ieri manu Ti- 
tiani pictoris exmi qui Venetiis moratur, ut qunm simillimas eas habere possit." 
(Original im Archiv zu Mantua, copiert vom Kenonikus Braghirolli); dort befindet 
sich auch der Mahnbrief des Pfalzgrafen. 
17 Aretin entschuldigte Tiziun in einem Briefe vom 20. November 1540 beim 
Marchese del Vasto wegen der verzögerten Vollendung des Bildes der "Allocution", 
da der Meister pflichtgemäß in Mantua sei (Lettere di M. P. Aretino II. S. 165  
Der Zeitpunkt der Reise Tiziaxfs nach Mantua wird jedoch nicht angegeben,
	        
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