CAP.
XXII.
ORÖÄQPLÄDJEESARE YEPEEE!
Eä
(bezeichnet durch die Initialen Pz. P.) mit Zirkel und Riehtscheit in
der Hand angebracht sind. Girolamo folgte seinem Bruder Lorenzo
1559 und starb 1567. Sonach muss eins der Porträts nach 1559
gemalt gewesen sein, obwohl auf dem Inschrifttäfelchen „OP. OR. V.
1556" steht. w Tizian's Atelier verleugnet sich in dem Bilde nicht,
noch auch Geschick und Persönlichkeit des Malers, aber ebensowenig
die untergeordnete Leistungsfähigkeit desselben.
Im Belvcdere zu Wi an wird dem Orazio Vecelli ein Porträt zugeschrieben, Wien.
welches einen bärtigen Mann in schwarzer Kleidung und Mütze darstellt, den Balladen"
Daumen der Linken im Wamms, die Rechte auf einem vor ihm liegenden
Papier; auf dem braunen Hintergrund die Inschrift "1538 NATVS ANNOS
35." Im Jahre 1534 war Orazio noch ein Schulknabe 17, kann also vier Jahre
später unmöglich ein Bild gemalt haben, welches ausgebildete, ja sogar hervor-
ragende Leistungskraft anzeigt. Ein anderes Bild in Afmvivk" Maria. das Almvißk,
Kind anbetend, welches ein Engel in Maria's Schoosse hält, während ihm der Suhlom
kleine Johannes den Fuss küsst ist Copiedes gegenstandsgleichen Gemäldes
in der Galerie Borghese in Rom, welches von einem Anhänger des späteren
venezianischen Stiles herrührt, der jedoch selbst nicht Italiener war.
III.
Cesare
Vecelli.
Conte Veeelli, Tizians Grossvater, hatte einen Bruder Namens
Antonio und dessen Sohn Ettore war der Vater des Malers Cesare
Vecelli. Cesare war aus Oadore gebürtig"; und starb nach Ausweis
des Todtenregisters von S. Meise in Venedig am 2. März 1601, als
aehtzigjähriger Greis") Ilieraus schliessen wir, dass er ungefähr
siebenundzwanzig Jahr alt war, als er (1548) mit Tizian in Augsburg
weilte. Die Taufliste von S. Moise enthält auch die Namen zweier
Kinder Cesards, welche 1570 und 1590 geboren waren, nämlich
Tizian-Ribrizio und Ceeilia; ihreMutter hiess Laura Moro, Nichte
des Piero Moro nscudiere" oder ndonzello" des Dogen Alvise Moee-
nigo. Ein Brief des Piero Moro vom 3. Oktober 1570, gerichtet
"an seinen Neffen" in Cadorc, lehrt uns, dass Oesare gewöhnlich im
Hause seines Onkels in Venedig wohnte?"
Der früheste Nachweis über Oesare Vecellfs Kunstthätigkeit ist
ein Privileginm vom 28. Oktober 1575, worin ihm der Doge das
16 Vielleicht ist die Inschrift jünger als das Bild oder die Porträts sind zn
sehr verschiedenen Zeiten aufgenommen worden.
" s. den Brief Tizians an Vendramo, bei Ticozzi S. 308.
18 s. den Brief des Piero Nloro an Cesare Vecelli, Venedig 3. Oktober 157i),
in der Handschrift des Dr. Jacobi.
m Cicogna, Iscriz. Ven. VI. S. 887.
2" s. Cicogna a. a. O. und das Register zu S. Moisö, nach einem Briefe des
Abate Cadorin an Dr. Taddeo Jaeobi (Handschrift in Cadore).