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UNEGHTE BILDER:
CAIP.
XXI.
in Gemeinschaft mit Jacopo Constantini i. J. 1578 die ganze Decke
der Kirche ausgemalt hat.
Lovere, Sanzmlung Tadini N0. 78: „Bildniss des Gabriel Tadino
Profil nach links, mit weissem Kreuz und einer Medaille um den
Hals, welche Spuren einer fast ganz unlesbaren Legende enthält,
und der Jahr-zahl MCCCCCXXXVIII; am unteren Ende des Bildes
steht der Name des Dargestellten; ehemals vielleicht von Tizian,
jetzt aber so sehr übermalt, dass die ursprüngliche Beschaffenheit
nicht mehr kenntlich ist. JV0.403 ebenda: Bildniss eines Mannes
in dunkvler Sehaube, der nach rechts blickend ein Papier in der Rechten,
die Linke am Schwertgrid hat eine Copie, welche eher dem Moretto
als Tizian naehahmt. N0.380: Bildniss Tizian's, aber mit dem
Orden des goldnen Vliesses Arbeit des XVIII. Jahrhunderts.
No. 34: Bildniss einer Dame mit dem Schoosshunrl auf dem Knie,
sehr schadhaft und aus der Zeit nach Tizian's Tode. Ebenda befindet
sich auch eine Copie des Bildes der „Ehebrecherin vor Christus",
welches in S. Afra zu Breseia hängt und dort dem Tizian zugeschrie-
ben wird (s. oben).
(Mailand, Ambrosiana: Christus das Kreuz schleppend, vor ihm
Veronika mit dem Schweisstuch und Kriegskneehte, rechts Maria ohn-
mächtig im Arme der Frauen. Dieses kleine Bild, ehemals dem Dürer
zugeschrieben, jetzt als Tizian geltend, ist vermuthlich von Cariani
gemalt (vgl. Gesell. d. ital. Mal. VI. 618).
Mailand, Brera N0. 234: Profilbild eines langbärtigen Mannes
mit Kahlkopf, nach rechts gewandt; bolognesisehes Schulbild. 1V0.265:
Brustbild eines Mannes, Profil nach links, durch Nachbesserungen ent-
stellt, aber tizianesk. N0. 1002: Madonna mit Kind zwischen
zwei Engeln in der Glorie von Cherubköpfen (Holz, Kniestück). Das
Bild ist nicht venezianisch, sondern lombardisch.
Mailand, Casa Pino Friedenthal: „ Christus und die Ehebrecherin
ähnliche Composition wie auf dem Bild in S. Afra zu Brescia, aber
in ganzen Figuren und mit dem Unterschiede, dass Christus auf die
Schrift am Boden hindeutet, nach welcher sich einer der Pharisäer
bückt. Es befand sich vor 20 Jahren im obigen Besitz unter der
ungerechtfertigten Bezeichnung Tizian.
Modena, Galerie N0. 114: Ein Mann in massigem Alter, sitzend,
mit schwarzer Mütze, die Rechte auf den Tisch gelegt (Leinwand
auf Holz gespannt, Halbiigz, lebensgia), von Francesco V. von M0-
dena gekauft; mit Ausnahme von Kopf und Schultern ist wenig mehr
ursprünglich und auch dies ist so stark beschädigt, dass nur noch
eine Ruine von der Malerei vorliegt, die möglicher Weise von Tizian
hergerührt hat. N0. 114: ,La Moretta", bolognesische Copie des
Bildnisses der Herzogin von Ferrara mit dem N egerknaben (Vgl. oben
S. 157). Die Inschrift „TIC.ANUS" an der Spange des einen Aer-
mels kann nur auf das Original hindeuten.