704 UNEGHTE BILDER: ITALIEN. CAP. XXI.
Vase befinden sich etliche Goldstücke und die aufgehangene Tafel tragt
statt der Inschrift "Omnia vanitas" die Worte „TITIAN CADVBRI."
Die Behandlung ist sehr frei, der Farbenauftrag dünn, sodass man
absichtliche Nachahmung der Manier des Cesare Vecelli vermuthen
könnte. Die Leinwand ist schadhaft und das Fleisch hat durch Alters-
einfluss und Firniss gilblichen Ton bekommen. Das Alter der Signatur
ist zweifelhaft. Ein Bild „Omnia vanitas" erscheint übrigens schon
in einem venezianischen Auctions-Katalog aus dem Ende des 16. Jahr-
hunderts (s. Stoekbauer,Kunstbestrebungen am bayr. Hofe in Eitels-
bergefs Quellenschriften zur Kunstgeschichte S. 43).
Kingslon Lacy: eine dritte Wiederholung desselben Gegenstandes
mit der Inschrift „Omnia Vanitas" auf der Tafel (Leinwand), die
Figur lebensgross, aber eintönig und dünn gefärbt, die Ausführung
stimmt genau mit dem Exemplar in Glasgow überein.
Verzeiehniss
und uneehter
Namen :
unbeglaubigter
unter Tizialfs
Bilder
Italien.
Bagolino, Bezirk von Brescia, Pfarrkirche S. Giorgio (3 Altar
rechts vom Portal): "Maria, in der Herrlichkeit" von Engeln geleitet
und von einem knieenden Heiligen angebetet; unten die Heiligen
Roehus, Sebastian und Markus, welcher den Schuhmacher heilt. (Lein-
wand, oben rund, Figur. in Lebensgrösse.) Vermuthlich von Pietro
Rosa von Brescia.
Belluno. Casa Pagani: Kopf eines jungen Mannes (Holz) mit der
Aufschrift "Antonio" (Piloni); zwei Köpfe (Leinwand) darstellend Scipio
und Giov. Maria (Piloni). Theile einer Bilderreihe, von welcher die
noch dazugehörigen beiden (Oesare und Paolo Piloni, 6 und 3 Jahr
alt) in Oasa Agosti zu Belluno aufbewahrt werden. Sie Sind
allem Anschein nach sämmtlieh von Cesare Veeelli (s. S. 746).
Belluno, Oasa Piloni: Einzelner Frauenkopf (Fresko), ehemals
Bestandtheil einer Oomposition des Raubes der Sabinerinnen, von wel-
cher ein Stich existiert mit der Bezeichnung: "Opus Titiani Veeelli
ßxistens in atrio D. D. nobilium Comitum Piloni in Civitate Belluui,
G. G. F." Der erhaltene Rest zeigt unverkennbar, dass der Maler
Qesare Vecelli gewesen ist; die Behandlungsweise stimmt zu der-
Jenigen der späteren Werke desselben, wie z. B. in dem Pieve di
Cadore (s. S. 746).