Volltext: Tizian (Bd. 2)

ÜAP. XXI. ECHTE BILDER: RUSSLAND. 
fluss Michaelangelds denken; die Färbung hat nicht die gewohnte 
Reichheit und Brillanz, und die Landschaft hat etwas Bleiernes, doch 
ist das Bild durch Nachhilfen stumpf geworden. Es stammt aus der 
Sammlung Grozat und ist von Arnold de Jode von der _Gegenseite 
gestochen (s. später Sammlung Farnese). 
Petersburgylßrmilage (nicht aufgestellt): der heilige Sebastian 
am Baume festgebunden, mitten in der Brust ein Pfeil (lebensgrosse 
ganze Figur auf Leinwand). Das Bild, ehemals ohne Zweifel schön, 
gehörte der Sammlung Barbarigo an, ist aber jetzt dermaassen ent- 
stellt, dass es bei Seite gebracht wurde. Vielleicht war es das Ori- 
ginal des vor Zeiten im Escurial befindlichen, jedoch nicht mehr 
nachweisbaren Bildes, welches noch Ridolfi I. 240 für Karl den V. 
gemalt war. 
Wir schliessen hieran ein Uebersicht über die zweifelhaften und 
unechten Bilder, welche unter Tizian's Namen gehen, und schicken 
die sogenannte „Omnia Vanitas voraus. 
Unter dieser Bezeichnung haben wir eine Anzahl Bilder, welche 
Tiziaifs Namen tragen. Auch existiert eine diesen Gompositionen an- 
scheinend zu Grunde liegende Zeichnung, nur ist ihre Echtheit an- 
fechtbar, wie es eben zweifelhaft bleibt, ob der Meister den Gegen- 
stand überhaupt je dargestellt hat: 
DüsseldorßSavnmlztng der Kunst-Akademie.- Zeichnung in Sepia 
mit Federumriss auf rauhem Papier: Ein Weib, mit dem Kopfe links 
auf dem Ruhebett liegend, auf dem einen Arm etwas emporgestiitzt 
und in die Höhe blickend, sodass man das Profil verkürzt sieht; zur 
Seite rechts eine Vase, dahinter Vorhang. Das Ganze ähnelt dem 
Tizian allerdings einigermaassen. 
Rom, Accademia di S. Luca: Dieselbe Figur mit der Vase in 
der Nahe der Schulter und mit Krone und Scepter zu Füssen; in 
der Ferne links Landschaft im Charakter von Cadore und über dem 
Ganzen eine Tafel mit der Aufschrift: „Omnia Vanitas" (Leinwand). 
Das Bild hat durch Putzen und Uebermalung ungemein gelitten; es 
ist nicht mit der Meisterschaft Tizian's behandelt, sondern sieht Sehr 
nach Schülerarbeit aus; man darf wohl die Hand Oesare Vecelli's 
vermuthen. Angeblich befand sich das Bild ehemals auf dem Capitcl 
und Gregor der XVI. schenkte es der "Akademie. Offenbar liegt 
dieses Exemplar dem Stiche von Lefebre zu Grunde, darnach aber 
hätte sich das Bild in der Sammlung Vidman in Venedig befundelh 
giuch G. Saiter hat das Bild gestochen (vgl. Hume, Life of Titian, 
  
Glasgow, Museum N0. 236: Hier ist die nämliche Composition 
als "Danae" bezeichnet. Am Ende des weissen Linnens neben der
	        
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