Cm. XX. VERZEIGHNISS DER BILDER FÜR KÖNIG PHILIPP. 683
„Erstens, dass die mailändisehe Pension meines Sohnes Orazio
mit in Bilanz gesetzt werde, damit er ohne Noth, Mühe und
Abzüge die ihm von Seiner Majestät erwiesene Gnade geniessen
könne."
„Item Folgende sind die Gemälde, welche während der
letzten fünf Jahre zu verschiedenen Zeiten Ew. Majestät gesandt
sind, aber nicht alle, und es wird gebeten, dass Signor Alons
(Sanchez Coello), Maler Seiner Majestät, diejenigen Stücke, welche
hier vergessen sind, der Liste anreihen wolle:
Venus und Adonis (1556),
Kalisto im Hoffnungszustand vom Zeus (1561),
Aktäon betritt das Bad (1561),
Andromeda an den Felsen gefesselt (1556),
Europa vom Stier hinweggetragen (1562),
Die Versuchung Christi durch die Juden mit dem Zins-
groschen (1568),
Christus im Grabe (1561),
Die heilige Maria Magdalena (1561),
Die drei Magier aus dem Morgenlande (1561),
Venus, welcher Amor einen Spiegel verhält
Die Nackte in der Landschaft mit dem Satyr (1567),
Das letzte Abendmahl unseres Herrn (1564),
Das Martyrium des heiligen Laurentius (1567),
dazu viele andere, deren ich mich nicht erinnerefm
Dieser Brief ist in mehrfacher Hinsicht interessant. Zuvör-
de1'st geht daraus hervor, dass Sanchez Coello die Skizze der
„Alleg0rie von Lepanto welche er für Philipp den II. ge-
macht, nicht an Tizian ngesandt", sondern ihm selbst überbracht
hatte. Ferner werden wir auf die Vermuthung geführt, die „Alle-
gorie" serunter (lem Namen "die Schlacht" gemalt und nach
Weihnachten 1574 nach Madrid geschickt worden. Auch hören
wir von tizianischen Werken in Madrid, deren Anzahl und Gegen-
stände der Maler selbst vergessen hatte. Unter diesen Bildern
WVortlaut
52 siehe den
CXXV.
dieses Briefes
nebst
den1 Beschluss
unter
im Anhang
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