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TIZIAN'S ALTERS
XIX.
verfolgt. Aber auch hier vermögen wir die unverfälschte Hand
des Meisters kaum herauszuerkennenP
Im Herbste 1566, als Vasari wieder nach Florenz zurück-
gekehrt war und noch unter dem Eindrucke der Arbeiten Tizian's
stand, langte dort ein Schreiben desselben an, worin er mit seinen
Genossen darum nachsuchte, unter die Mitglieder der toseani-
sehen Maler-Akademie aufgenommen zu werden. Das Schreiben
ward dem Rathe der genannten Körperschaft vorgelegt und so-
fort beantwortet. Mit voller Einhelligkeit Wurden hiernach ausser
Tizian Andrea Palladio, Giuseppe Salviati, Danase Cattaneo,
Battista Zelotti (Veronese) und Tintoretto als lllitglieder- einge-
tragen. S2
8' Madrid, Museum N0. 476, Leinwand hoch und breit 1,68 M., bezeichnet
mit der zweifelhaften Inschrift "TITIANVS Das Bild befand sich 1614 im
Palast Pardo (s. Madrazds Katalog S. 681) und vordem im Escurial. Ein ahn-
licher Gegenstand, benannt "Tugend und Friede, welche die Religion vertheidigen",
war nach Tiziun von Giulio Fontana gestochen (den Verfassern unbekannt), auch
Ridolii I. 242 gibt als Gegenstand an "die Religion von der Ketzerei verfolgt";
letztere wird in der Beschreibung als schlangeuhaarig (anguicoma) angeführt.
82 Vasari XIII. 183, vgl. auch die Einträge in der Matrikel der Akademie
in der Chronologie-zu Tizian ebenda.