Volltext: Tizian (Bd. 2)

Qä 
TIZIAN'S ALTERS- 
CAr. 
XIX. 
die "Erziehung des 
entstanden zu sein. 
Cupido " 
im 
Palast 
Borghese 
in 
Rom 
damals 
Venedig, 
S. Salva- 
dore. 
Die "Verklärung" hat Tizian nur einmal behandelt, aber 
trotz der Greisenjahre, in welche diese Composition gehört, ist 
sie dennoch sehr ausdrucksvoll. Er stellt den Heiland in dem 
Venedig, 
S. Salva- 
dore. 
Momente vor, da er die Erde verlässt, die er noch mit dem 
rechten Fusse berührt. Mit ausgebreiteten Armen und zum Himmel 
emporgerichteten Blicken erhebt er sich, während die drei Apostel 
im Vordergrunde ihm mit betroffenen und erschrockenen Mienen 
halbgebeugt nachschaueil. Moses links mit den Gesetzestafeln, 
und Elias rechts sind mächtige aber etwas steife Gestalten, in 
welchen man die gröbere Hand der Schüler des Meisters und 
namentlich den hohlen technischen Vortrag des Marco Vecelli 
erkennt. Oelige und nur oberflächlich gemischte Pigmente sowie 
merklicher Mangel an kühnen Contrasten zwischen Licht und 
Schatten sind redende Zeugnisse dafür. Trotz dieser Fehler ist 
das Gemälde aber merkwürdig reich in den Tönen und der 
Genius Tizian's verleugnet sich in der gewaltigen ans Majestäti- 
sche streifenden Bewegung durchaus nichtfß 
Die über einem benachbarten Altar derselben Kirche befind- 
liche „ Verkündigung" zeugt von Kühnheit und staunenswerther 
Beherrschung der Mittel. Der Meister steht an der Schwelle 
seines neunzigsten Jahres, aber Kraft und Erfindung sind in 
manchem Betracht grösser als in jungen Jahren. Indem er ein 
oft durchdachtes Thema wiederholt, versagt ihm seine reiche 
Erfahrung weder neue Formen noch geistvolle Erfüllung der- 
selben. Vier Engel und zahlreiche Cherubim flattern um die 
Taube, deren Strahlen auf Mama's Haupt niederschiessen. Die 
Jungfrau, vor dem Buche auf ihrem Betschemel knieend, hat 
sich plötzlich umgedreht und zeigt das staunende Angesichti, in 
dessen Mienen Schüchternheit dem Entschlüsse weicht. Mit der 
 
"G Die "Transfiguration" (Leinwand, lebensgrosse Figuren) erwähnt Vasari 
XIII. 37; Ridolü 1. 267 erklärt, das Bild sei schon zu seiner Zeit durch Nach- 
besserungen beschädigt gewesen. Es deckt eiuewpala" von ciseliertem Silber, welche 
zum Schmuck des Hochaltars dient. Schlechter Firniss hat den Gesammtton noch 
herabgestimmt.
	        
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