Volltext: Tizian (Bd. 2)

Künstlers mit dem König, welcher das Jahr 1564 zum grössten 
Theile ausfüllt. Tizian hatte es, wie wir wissen, im Jahre 1563 
angeboten. Mit nicht ganz zu vertheidigender Uebereilung meldete 
er wiederholt, dass die "Cena" fertig sei, obgleich Garcia Her- 
nandez stets in der Lage war, den Ungrund dieser Angabe zu 
erhärten. Tizian's Absicht war, sich seiner Pension zu versichern, 
ehe er wieder eins seiner Bilder dahingab, und der König konnte 
schandehalber diese Zahlung, die von seinen Beamten immer 
verschoben wurde, auf die Dauer nicht umgehen. In einer De- 
pesche vom S. Mai-z 1564 lasst Philipp seinen Gesandten wissen, 
er habe den Empfang zweier Briefe von Tizian bestätigt und 
nach Mailand und Neapel geschrieben, um auf die Zahlung der 
falligen Pensionen zu dringen. Er Würde sich freuen, das „Letzte 
Abendmahl", da es nun fertig sei, zu erhalten; es solle wohlver- 
packt nach Genua geschickt werden, von wo aus es zu Schiffe 
nach Alicante oder Karthagena gehen könne. "e Dieselbe Post 
brachte als Einlage bei Garcia Hernandez einen Brief des Königs 
an Tizian aus Barcelona vom S. März und Abschriften der an 
demselben Tage ausgefertigten Befehle an den Herzog von Sessa, 
Gouverneur von Mailand, und den Vicekönig von Neapel, welche 
die Befriedigung der Forderungen heischten. Mit derselben Ge- 
legenheit schrieb auch der Minister Perez an den Meister, um 
ihm für das Versprechen einer Madonna zu danken und ihn von 
der an Hernandez abgegangenen Depesche zu unterrichten, zum 
Schlusse fügte er noch die Versicherung hinzu, er werde, wenn 
die "Cena" anlange, Sorge dafür tragen, dass der König ihn in 
angemessener Weise dafür erkenne. 4' 
Garcia's Antwort an den Monarchen (vom fö. April) besagrt, 
er habe dem Meister des Königs Zuschrift gegeben, der dadurch 
sehr geschmeichelt sei und sich beruhigen werde, wenn er seine 
46 s. Anhang N0. CVII. 
47 s. alle diese Schreiben im Anhang unter No. CVIIL-CX, mit Ausnahme 
desjenigen von Perez vom 8. März, welches bei Ridolü I. 248 gedruckt ist, doch 
ist der Vorname des Ministers hier mit G. angegeben, während es wohl nur Antonio 
Sein kann; vgl. den Brief des Garzia Hernandez an A. Perez vom 9. Oktober 1564 
im Anhang No. GXVII.
	        
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