ß
XVI.
flütlljffäPHlLlPPärbES u.
kaum etwas naehgibt, existieren zahlreiche Wiederholungen. Eine,
von einem Schüler des Meisters, befindet sich in Blenheim, eine
andere bessere hängt im Palast Pitti, zwei oder drei schwache
Nachbildungen sind nach Oastle Howard in die Sammlung des
Lord Stanhope und in die Galerie Oorsini nach Rom gekommen. W
Vereinzelte Erinnerungen an Tizian's Thätigkeit in Augsburg
finden sich in den Blättern über Rubens Nachlass. Während seines
Aufenthaltes in Madrid copierte der grosse flandrische Meister fast
alle von Tizian gemalten Porträts daselbst und darunter finden
wir: „Philipp II., lebensgross; Jakob, den Sekretär des Königs
und den königlichen Zwergß" Es ist sehr zu bedauern, dass
diese Bilder sowohl im Original wie in der Copie verloren ge-
gangen sind. Am 6. Februar 1551 empiing Tizian vomiSchatz-
meister Philipps von Spanien 230 Dukaten ausgezahlt. "9 Der An-
blick dieses Geldes rief ihm ohne Zweifel die längst fälligen
Pensionen aus Neapel und Mailand ins Gedächtniss und dieses
Gefühl diktierte ihm den folgenden Brief an Giuliano Gosellini in
Mailand":
„Es ist mir leider zur Gewissheit geworden, dass alle Gnade
des Monsignore (Kardinal Gonzaiga) und des erlauchten Don Fer-
rante ohne Wirkung bleibt, so lange sie nicht durch Eure Güte
unterstützt wird, der ich bereits so viel verdanke. Ich bitte
dem Exemplar in Madrid, aber das Gesicht ist entsprechend und die Zuge sind
meisterhaft wiedergegeben. Störend sind verschiedene übertupfte Stellen und der
stumpfe bräunliche Firniss, der die ganze Fläche bedeckt.
i" Die Copie Äin Blenheim (Leinwand) entspricht dem Exemplar in Neapel
genau. Die der Galerie Pitti in Florenz (N0. 200) soll diejenige sein, Welche
nach Vasari XIII. 38 von Tizian an den Herzog Cosimo den I. geschickt wurde.
Sie weicht in Einzelheiten vom neapolitanischen Original ab; die rechte Hand liegt
auf dem Dolchgriif, der Hintergrund ist ein Säulengang, in der Ferne Wiese; ge-
stochen von Mogelli. Die Copie in Castle Howard, Halbfigur, hat sehr durch
Nachbesserung gelitten. Ein ferneres Exemplar im Besitz des Lord Stanhope,
Kniestück (auf der Ausstellung in Manchester) verdient das Lob nicht, welches
Waagen, Treasures, Suppl. S. 181 ihm spendet. Die Halbflgur in der Galerie
C orsini in Rom zeigt Philipp in schwarzem Wamms, die Linke am Degengefaiss,
die Rechte auf einem mit rothem Tuch bedeckten Tische. Es ist eine gute Copie,
nicht Original.
63 s. Rubens Inventar in Sainsbury's Papers S. 238.
69 s. die Zahlungsvermerke im Anhang N0. LXXIL
354: